5 Tipps für mehr Nachhaltigkeit in den eigenen 4 Wänden

Es wird gerne darüber geredet, dass etwas für die arg belastete Umwelt getan werden muss. Doch zwischen Reden und wirklich etwas tun bestehen oft himmelweite Unterschiede. Dabei ist es wirklich nicht schwer, schon in der eigenen Wohnung den Gedanken der Nachhaltigkeit in die Realität umzusetzen. Natürlich erwartet niemand von Ihnen, dies bis in die letzte Konsequenz zu verfolgen. Dazu ist die Konsumgesellschaft gerade der Industrieländer viel zu komplex aufgebaut. Auf der Gegenseite haben gerade die Mitglieder der technisch höher entwickelten Länder am ehesten die Möglichkeit, Nachhaltigkeit zu praktizieren. Nachfolgend nun fünf Tipps, wie Sie selbst im Haus oder in der Wohnung nachhaltig wirtschaften können.

Tipp 1: Nachhaltigkeit durch Sparen

Nachhaltigkeit bedeutet vor allem die Einsparung von Ressourcen. In einem Haushalt sind dies zum Beispiel Strom, Heizenergie und Wasser. Wenn Sie nicht schon in einem Passiv-Haus wohnen, finden sich sicherlich einige Schwachpunkte, an denen etwa Heizenergie sinnlos verpufft. Dazu gehören undichte Fenster, die sich mit Moosgummi abdichten lassen.

Nachhaltigkeit bedeutet auch, sorgsam mit der Ressource Wasser umzugehen

Nachhaltigkeit bedeutet auch, sorgsam mit der Ressource Wasser umzugehen


Aber auch das richtige Lüften spart Energie. Fünf Minuten Stoßlüften bei kurzzeitig abgestellter Heizung ist besser, als das Fenster den ganzen Tag auf Kippe zu stellen. Für die Reduzierung des Wasserverbrauchs gibt es für die Toilette wie die Wasserhähne entsprechende Technik. Das Duschen statt Baden sparsamer und auch hygienischer ist, dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein. Die unzähligen Stand-by-Geräte, die heute in jeder Wohnung anzutreffen sind, müssen meist nicht wirklich auf Stand-by stehen.

Tipp 2: Vermeiden Sie Plastik

Kunststoffe sind nicht mehr wegzudenken. Gut, aber es muss nicht immer Kunststoff sein. In den Supermarkt eine Tasche mitzunehmen, mag ein bisschen unbequemer sein als die Plastiktüte an der Kasse, aber es hilft der Umwelt. Auch das was Sie einkaufen, gilt es zu überdenken. Zwei- oder Dreifachverpackungen für ein Produkt müssen nicht sein.

Vermeiden Sie unnötige Verpackungen aus Plastik

Vermeiden Sie unnötige Verpackungen aus Plastik

Tipp 3: Nachhaltig Essen

Bio ist in aller Munde. Ist aber wirklich alles Bio? Obwohl die EU inzwischen ein Bio-Label eingeführt hat, darf dies ruhig mit Vorsicht betrachtet werden. Eine in Mittelamerika erzeugte Bio-Banane ist im Erzeugerland BIO und nach EU-Recht auch in Europa. Wenn eine Banane jedoch Tausende Kilometer mittels Schwerölverbrennung im Schiffsdiesel über die Weltmeere geschippert wurde, kann sie nicht mehr Bio sein. Nachhaltig Essen bedeutet, regional Essen und sich über die Inhaltsstoffe des Produkts genau zu informieren.

BIO ist nicht gleich BIO, daher am besten regionale Produkte kaufen

BIO ist nicht gleich BIO, daher am besten regionale Produkte kaufen

Tipp 4: Es muss nicht jeden Tag Fleisch sein

Ist es nicht traurig, dass die Erzeugung von Fleischprodukten in Europa ein Industriezweig ist. Das wichtigste Merkmal der Industrie ist die Massenproduktion. Für die Tiere bedeutet dies endlose Qualen. Kein unter Schutzatmosphäre abgepacktes Schnitzel im Supermarkt stammt von glücklichen Rindern oder Schweinen. Es stammt von Tieren, die in Rekordzeit in engen Koben gemästet und mit Antibiotika behandelt werden. Keines dieser Tiere hat je eine Wiese gesehen. Davon abgesehen belegt die Futtermittelproduktion wertvolles Ackerland in Drittländern. Drei- oder viermal die Woche fleischlos essen, ist machbar und durchaus abwechslungsreich.

Auch ohne täglich Fleisch zu essen, kann man sich abwechslungsreich ernähren

Auch ohne täglich Fleisch zu essen, kann man sich abwechslungsreich ernähren

Tipp 5: Wertigkeit geht vor Geiz ist geil

Das billige Sofa, der billige Schrank, das billige E-Gerät. Ohne Frage können Sie heute eine komplette Zweizimmerwohnung für etwa 3000 Euro einrichten, inklusive Einbauküche. Aber haben Sie wirklich gespart? Wohl eher nicht, denn spätestens beim nächsten Umzug fallen die Billigmöbel auseinander und es muss wieder neu gekauft werden. Zurückbleiben chemisch hoch belastete Verbundstoffe, die im Mülldepot oder in der Verbrennung Gifte freisetzen. Oder Platinen von Elektrogeräten, vollgepackt mit seltenen Erden, Metallen und Mineralien, die mitunter von sklavenähnlich gehaltenen Kindern in Afrika ausgebuddelt wurden.

Denken Sie vor dem Kauf nach und erwerben Sie Produkte, deren Fertigung nachvollziehbar ist und die einfach länger halten. Es ist schon seltsam, auf jedem größeren Flohmarkt lassen sich etwa Schränke kaufen, die locker 100 Jahre alt sind und trotzdem noch einwandfrei funktionieren. Sie können sicher sein, dass in weiteren 100 Jahren keine Möbel dieses Alters mehr auf dem Markt zu finden sind. Das schafft die moderne Industrie einfach nicht oder besser gesagt, sie will es nicht.

veröffentlicht am 05.09.2018