Teppiche feiern ihr Come-Back! Obwohl sie bis vor einigen Jahren noch abwertend als altmodisch und schmuddelig abgetan wurden, gehören sie heute wieder zu den Must-Haves eines gemütlichen und einladenden Einrichtungsstils. Dabei muss nicht einmal der gesamte Boden mit Teppichware ausgekleidet werden. Oft reicht schon ein kleiner Teppich, der, ideal eingesetzt, für stimmige Akzente sorgt.
Fragen vor dem Teppich-Kauf
Bevor man in ein Möbelhaus marschiert und auf Gutdünken einen Teppich auswählt, sollte man sich besser zuvor einige Gedanken machen, um Fehleinkäufe zu verhindern. Dazu sind folgende Fragen klar zu beantworten:
- Für welchen Raum ist der Teppich gedacht und wo soll er letztlich liegen?
- Welche Größe soll er im Idealfall besitzen? Was sind die Mindest-/Maximalwerte?
- Welche Eigenschaften bringt der Teppich mit? Soll er vorwiegend dekorativ oder funktional sein?
- Aus welchem Material soll er bestehen? Auf welche Weise soll der Teppich gefertigt worden sein?
- Welche Farben und Formen passen zum vorherrschenden Einrichtungsstil?
Das entspricht natürlich einer sehr nüchternen Herangehensweise. Sie ist aber wichtig, da in der Regel der Teppich als ergänzendes Element gewählt wird, wenn die anderen Möbelstücke bereits ausgesucht und Dekorationsmaßnahmen durchgeführt wurden. Nur die wenigsten werden ihre Wandfarbe vom Teppich abhängig machen oder die Essecke nach diesem ausrichten.
Materialaufbau eines Teppich
Man unterscheidet grob zwischen getufteten und gewebten Teppichböden. Letztere zeichnen sich durch eine hohe Qualität, Strapazierfähigkeit und im Zuge dessen auch durch einen hohen Preis aus. Mehrheitlich werden Teppiche jedoch im Tufting-Verfahren produziert. Dabei wird die Nutzschicht (die oben liegende Seite) des Teppichs mit der Trägerschicht verbunden bzw. getuftet. Bei diesem Verfahren entsteht eine Vielzahl an Schlingen, die über die gesamte Breite eingearbeitet sind und dem Teppich letztlich sein Aussehen geben.
Hierbei findet eine Unterteilung in Schnitt- und Schlingenflor statt. Charakteristisch für den Schlingenflor ist die aus geschlossenen Garn- bzw. Faserschlingen bestehende Nutzschicht. Er ist von grober Struktur, was ihn jedoch auch robust macht. Man spricht dabei von Schlingenware oder Bouclé. Der Schnittflor hingegen besitzt oben aufgeschnittene Schlingen, sodass eine samtige Oberfläche entsteht. Zu ihm gehören die Teppicharten Saxony und Shaggy.
Der richtige Teppich für die Küche
Da in der Küche sowohl mit Nahrungsmitteln hantiert wird, als auch Wasser im Spiel ist, empfiehlt es sich auf Teppichbelag weitgehend zu verzichten. Ein Teppich, der bei Bedarf schnell aus der Gefahrenzone entfernt und gereinigt werden kann, ist hier besser angebracht. Zudem sollte darauf geachtet werden, kein zu helles Modell zu wählen. Dunkle Farben und auch Muster lenken von möglichen Flecken leichter ab.
Wer seinen Teppich im Essbereich platziert, muss an die Stühle denken, die regelmäßig das Material beim Hinrücken beanspruchen. Auch sollte der Teppich so groß gewählt werden, dass Stuhl- oder Tischbeine nicht knapp darüber hinaus ragen.
Ein schöner Teppich für das Wohnzimmer
Teppiche kommen in diesem Raum ganz besonders schön zur Geltung. Hier trifft sich die Familie und auch Gäste werden gern empfangen. Eine gemütliche Sitzecke ist wie dafür gemacht. Bestehend aus einem Sofa, einem Couchtisch und diversen weiteren Sitzmöglichkeiten, schafft es ein schöner Teppich diesen Bereich perfekt in Szene zu setzen.
Apropos Akzente. Ein Teppich mit Muster ist im Wohnbereich am besten aufgehoben. Man sollte allerdings darauf achten, dass in diesem Fall die Möbel symmetrisch drum herum platziert werden, da andernfalls die Kombination Unruhe im Raum hervorruft.
Der geeignete Teppich für’s Schlafzimmer
Teppiche lassen einen Raum durch ihre Farbe und Form augenblicklich behaglicher erscheinen. Perfekte Voraussetzungen, um einen Teppich im Schlafzimmer zu platzieren. Zudem dämpft der Boden besser die Schritte, was für einen erholsamen Schlaf nur förderlich ist.
Wer lieber keinen kompletten Teppichbelag in diesem Raum haben möchte, kann sich möglicherweise mit Läufern an den Bettlängen anfreunden. Denn wer genießt es nicht am frühen Morgen die Füße auf einen weichen und warmen Boden zu setzen.
Der passende Teppich für das Büro
Das Büro im Haus oder der Wohnung ist in der Regel eher funktional ausgestattet und wenig einladend. Ein Teppich schafft es dennoch für Wärme und Wohlfühlatmosphäre zu sorgen. Es bietet sich auch an, den bereits vorhandenen Fußboden miteinzubeziehen. Handelt es sich beispielsweise um eine edlen Holzfußboden kann die Größe, Form und Farbe des Teppichs so gewählt werden, dass er diesen ganz besonders schön hervorhebt.
Zu bedenken ist allerdings, dass die Rollen eines Bürostuhls langfristig Schaden bei dem Teppich anrichten können, was umso ärgerlicher ist, je teurer das gute Stück war. Darum ist es am besten ihn so zu platzieren, dass er nicht mit dem Stuhl in Dauerkontakt kommt.
(Bildmaterial v.o.n.u.: © Private Home Living Room (CileMontgomery/Flickr, CC BY 2.0), © milk-white-shag (mattwalker69/Flickr, CC BY-SA 2.0), © fabric decal 2 (allaboutevelyn/Flickr, CC BY-ND 2.0), © ZI10 (Les Stockton/Flickr, CC BY-ND 2.0) )
