Kindersicherheit – Die Wohnung kindersicher machen

Unglaublich, aber wahr. Nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder“ passieren pro Jahr über 200.000 Kinderunfälle im häuslichen Bereich. Viele dieser Unfälle können mithilfe von praktischen Sicherheitsvorkehrungen vermieden werden. Zum Schutz der Kinder ist es die Pflicht der Eltern die Wohnung kindersicher zu machen.

Tipps um die Wohnung kindersicher machen zu können.

Frisch gebackene Eltern sollten darüber nachdenken, wie sie künftig ihre Wohnung kindersicher machen können.

Wohnung kindersicher machen – Tipps für mehr Kindersicherheit

Schürfwunden und blaue Flecke werden auch die aufmerksamsten Eltern kaum verhindern können. Doch mit ein paar kleinen Sicherheitsmaßnahmen lässt sich vielen Gefahren vorbeugen und etwas ruhiger durchatmen, wenn das Kind vielleicht gerade nicht zu sehen ist und im Nebenzimmer spielt. Welche Vorkehrungen für eine kindersichere Wohnung getroffen werden sollten, finden Eltern nur heraus, wenn sie die Welt mit Kindesaugen sehen.

Um seine Wohnung kindersicher zu machen, müssen Eltern in die Knie gehen und sich auf Augenhöhe des Kinders in der Wohnung umschauen. Was könnte das Kind alles erreichen? Wofür brauchen sie Hilfe oder Hilfsmittel? Was könnte für ein Kind besonders interessant sein?

Kindersicherheit im Haushalt ist bei Kleinkindern besonders wichtig.

Viele Haushaltsgeräte können für Kleinkinder gefährlich werden. Deswegen sollten Eltern für ausreichend Kindersicherheit im Haushalt sorgen.

Wohnung babysicher machen – kleine Checkliste

  • Herd und Treppen durch einfache Mittel wie Treppengitter oder Herdschutzgitter schützen
  • Öffnungs-Sperren an Fenstern und Balkontüren und Schubladen anbringen
  • Pillen, Tabletten, Zigaretten, Reinigungsmittel, Medikamente, Kosmetika wegschließen
  • scharfe Möbel-Ecken und -Kanten durch Schutzkappen zum Aufkleben oder Aufstecken entschärfen
  • Geräte, Gläser etc. in Regalen nach oben räumen, auf Glastische eventuell verzichten
  • ABS-Socken für glatte Böden besorgen
  • Zimmerpflanzen nach oben räumen, giftige Pflanzen aussortieren
  • Teppiche rutschsicher fixieren, rutschfeste Matten in Badewanne bzw. Dusche legen
  • WC-Bürste hochstellen
  • offen liegende Kabel in Kabelkanälen verschwinden lassen oder mit Kabelclips fixieren und diese immer außer Reichweite eines Kindes bringen,
  • Kindersicherungen in Steckdosen anbringen
  • Glas deutlich sichtbar machen mit Aufklebern oder Splitterschutzfolie
  • keine Kleinteile herumliegen lassen, die verschluckt werden könnten
  • Streichhölzer und Feuerzeuge kindersicher verwahren
  • Föns, Toaster und andere Geräte nie in der Steckdose lassen und außerhalb der Reichweite des Kindes aufbewahren
  • Schlüssel und Klinken auf einem Schrank oder in einer speziellen Schublade für gefährliche Objekte legen
  • keine herabhängenden Tischdecken benutzen
  • Mülleimer in unzugänglichen Schränken verstauen oder Deckel mit Kindersicherung verwenden
  • weiche Abdeckung für den Badewannenabfluss bereit halten
  • niemals auch nur kleine Mengen an Wasser, Reinigern oder anderen Flüssigkeiten in Eimern oder anderen Behältern stehen lassen

Kindersicherheit im Haushalt – hier besonders aufpassen!

Es gibt einige Orte in der Wohnung oder auf dem Grundstück, die ein besonders großes Gefahrenpotential bergen.

Tatort Kinderzimmer

Kinderzimmer sind Gefahrenpunkt Nummer 1 in der Wohnung. Stürzen und Stolpern ist hier an der Tagesordnung. Eine kindgerechte Zimmereinrichtung kann dieser Tatsache entgegenwirken und auch das Kinderzimmer zu einem relativ sicheren Ort machen. Es gilt:

  • auf gefährliche Nägel bei Schränken achten
  • keine Etagenbetten nutzen, wenn nicht unbedingt nötig
  • keine Teppiche auslegen, die verrutschen könnten
Mithilfe einer guten Checkliste, kann man ganz einfach seine Wohnung babysicher machen.

Im Kinderzimmerzimmer passieren die meisten häuslichen Unfälle bei Kindern. Grund genug Kinderzimmer und Wohnung babysicher zu machen.

Balkon kindersicher machen

Es ist nicht sehr einfach, Balkone kindersicher zu machen. Die Absturzgefahr bleibt trotz aller Absicherungen weiterhin bestehen. Dennoch sollten folgende Dinge beachtet werden:

  • auf Höhe der Brüstung achten, wenn nötig erhöhen
  • keine Kletterhilfen auf Balkon platzieren (Stühle und Tische zusammenklappen oder weit genug weg von Brüstung stellen)

Doch auch die aufmerksamsten Eltern können nicht alle Stürze ihrer kleinen Lieblinge verhindern. Sie von jeder noch so kleiner Gefahr fernzuhalten, ist auch nicht empfehlenswert. Kleinkinder müssen ihre eigenen Erfahrungen machen um manche Dinge zu verstehen und nicht für alles eine Angst zu entwickeln. Darum:

  • Erklären, was, wann und warum etwas gefährlich sein könnte (z. B. Messer, heiße Gegenstände), bevor es sich am heißen Ofen verbrennt, sollte es die Bedeutung von heiß kennen lernen, indem es z. B. unter Ihrer Aufsicht an die heiße Kaffeekanne fasst
  • Üben von Dingen wie Schneiden oder Kerzen anzünden,je nach Alter und Geschicklichkeit und unter Aufsicht

(Bildmaterial v.o.n.u.: Vati, Mutti, Kind (Thomas Kohler/Flickr, CC BY-SA 2.0) Washing machine (Jim Champion/Flickr, CC BY-SA 2.0), baked orange (Jim Champion/Flickr, CC BY-SA 2.0), © Danilo Rizzuti – Fotolia.com)

veröffentlicht am 04.07.2014