In der heutigen Zeit machen wir uns immer mehr Gedanken um Nachhaltigkeit und unseren ökologischen Fußabdruck. Haben Sie auch schon öfter überlegt, in welchen Situationen Sie mehr ökologische Gedanken zeigen könnten? Ein neuer Trend geht dahin, die Wäsche mit Kastanien zu waschen. Ist dies eine wirkliche und funktionierende Alternative? Wird die Wäsche damit rein und hygienisch sauber? Mit diesem Thema wollen wir und in diesem Beitrag etwas näher beschäftigen.
Wäsche mit Kastanien waschen – geht das?
Seit Jahren gibt es bereits die sogenannten Waschnüsse, die online und in Bioläden erhältlich sind. Auch mit Waschbällen können Sie herkömmliches Waschmittel reduzieren oder ganz einsparen.
Nun soll es auch mit geriebenen Kastanien klappen und Sie können günstig und effektiv Ihre Wäsche waschen. Günstig ist es auf jeden Fall, denn die Kastanien können Sie absolut gratis in der freien Natur sammeln. Wäsche mit Kastanien waschen funktioniert tatsächlich mit der gemeinen Rosskastanie, die in vielen Wäldern, Alleen und Gärten zu finden ist.
Wäsche mit Kastanien waschen – wie funktioniert es?
Die gemeine Rosskastanie enthält Pflanzenstoffe namens Saponine. Der Name lässt bereits vermuten, dass es sich hier um einen seifenähnlichen Stoff handelt, welcher wasserlöslich ist. Im Gegensatz zu den Waschnüssen, die aus Indien importiert werden müssen, sind Rosskastanien ökologischer, da diese im heimischen Umfeld gesammelt werden können. Sie müssen also nicht zuerst eine Reise um die halbe Welt antreten.
Saponine haben einen weiteren Vorteil. Sie sind weniger aggressiv als Tenside, die in herkömmlichen Waschmitteln enthalten sind. Daher sind diese auch bei empfindlicher Haut besser verträglich. Ein weiterer Pluspunkt: Saponine sind komplett biologisch abbaubar.
Wäsche biologisch waschen mit Rosskastanien
Um Wäsche mit Kastanien waschen zu können, benötigen Sie pro Waschladung nur fünf bis acht Kastanien und etwa 300 ml Wasser. Sie können die Kastanien nun klein hacken oder im Mixer häckseln. Danach kochen Sie diese im Wasser für eine viertel Stunde auf und lassen den Sud abkühlen. Seihen Sie nun die Kastanien ab und verwenden Sie die milchige Flüssigkeit als Waschmittel. Sie können diese direkt in das Fach für Waschmittel geben.
Eine Reinigung der Waschmaschine ist nach jedem Waschgang empfehlenswert, falls Sie den Sud nicht vollständig abgeseiht haben. Rückstände der Schale könnten sonst auf Dauer die Waschmaschine verstopfen.
Mit dem selbstgemachten Waschmittel können Sie sämtliche Kleidungsstücke und Textilien waschen. Auch Bettdecken waschen klappt ausgezeichnet. Wenn Sie etwas Duft an Ihrer Wäsche lieben, jedoch keinen Weichspüler verwenden möchten, können Sie ins Weichspülerfach Lavendelwasser oder Rosenwasser geben. Dazu kochen Sie getrocknete Blüten ebenfalls in Wasser auf.
Wäsche mit Kastanien waschen – toll für empfindliche Haut
In der heutigen Zeit leiden viele aufgrund der massiven Umwelteinflüsse an Allergien. Diese werden häufig durch Waschmittel ausgelöst. Daher ist es empfehlenswert die Methode mit den Kastanien auszuprobieren.
Saponine sind natürlich und dennoch wirkungsvoll. Sollten Sie dennoch schwierige Flecken zu entfernen haben, können Sie diese mit Kern- oder Gallseife, aber auch mit Essig oder Zitronensaft vorbehandeln. So bekommen Sie auch hartnäckige Flecken aus Ihren Textilien entfernt.
Wenn Sie viele weiße Textilien haben und einen Grauschleier vermeiden wollen, müssen Sie die Kastanien vor dem Aufkochen von der braunen Schale befreien. Auch mit einem Teelöffel Natron zusätzlich im Wasser sorgen Sie für blütenweiße Wäsche. Zum Waschen eignen sich jedoch nur die gemeinen Rosskastanien. Esskastanien oder Maroni enthalten keine Saponine und sind zum Waschen nicht geeignet.
Wenn Sie die Wäsche in der Wohnung trocknen, können Sie die Wäsche zusätzlich mit einigen Tropfen ätherischer Öle einsprühen. So duftet nicht nur die Wohnung, sondern auch die Wäsche ganz wundervoll. Beim Trocknen im Freien erhält die Wäsche einen sehr natürlichen und puren Duft. Wenn Sie sich und der Natur etwas Gutes tun möchten, versuchen Sie es doch einfach. Es kostet quasi nichts, außer etwas Zeit.