Im ersten Teil unserer Beitragsreihe „Bodengleiche Dusche: Barrierefreiheit im Badezimmer“ ging es um die Merkmale und Vorzüge, der zweite Teil gibt Tipps zum Einbau der Dusche sowie zu speziellen Design-Merkmalen.
Bodengleiche Dusche einbauen: Was beim Einbau ebenerdiger Duschen beachtet werden sollte
Das Design
Die Wahl des Untergrunds für die Dusche ist wichtig, denn die Möglichkeiten sind vielfältig und die Vorzüge unterscheiden sich. Das wichtigste Merkmal des Bodens stellt die leichte Absenkung zum Abfluss hin dar, da das Wasser sich sonst frei im gesamten Bad verteilen würde. Diese Absenkung ist nicht mit einem Becken gleichzusetzen und mit bloßem Auge kaum erkennbar, zerstört also glücklicherweise nicht den ebenerdigen Look. Wer einen nahtlosen Übergang zum Badezimmerboden erreichen möchte, kann die Duschfläche in Fliesen-Farben fliesen.
- leichte Absenkung des Bodens zum Abfluss ist wichtig
- Bodenplatten aus einem Stück eigen sich dafür und sind hygienischer
Sowohl kleine, als auch große Fliesen haben jedoch entscheidenden Nachteile: Während kleine Fliesen sehr schwer sauber zu halten sind, lässt sich mit großen kaum die Absenkung zum Abfluss hin realisieren. Besser geeignet und zudem schöner anzusehen sind Bodenplatten. Die aus einem Stück gefertigten Platten gewährleisten einen durchgehenden Bodenbelag und sind damit einfacher in der Handhabung. Hinzu kommt, dass sie deutlich hygienischer sind, da sich in Fugen gern Bakterien aller Art ansiedeln. Diese können aus Stahl-Email oder Acryl bestehen oder aber, um einen noch hochwertigeren Look zu erzielen, aus Naturstein, Quarz, oder sogar Holz.
Normen und Richtlinien
Auch der Einbau einer bodengleichen Dusche unterliegt bestimmten Richtlinien. Diese betreffen Normen zum Schallschutz, dem barrierefreie Bauen, der Gebäudeentwässerung sowie Bauwerksabdichtungen. Diese werden vom Deutschen Institut für Normung (DIN), teilweise mit Beteiligung des Verbunds deutscher Ingenieure (VDI) herausgegeben. Die Mindestanforderungen für bauliche Veränderungen wie auch dem Einbau einer ebenerdigen Dusche müssen eingehalten werden, um Gefahrenpotentiale zu minimieren.
Um unschöne Vorfälle gänzlich auszuschließen, sollte auch ein rutschfester Untergrund verwendet werden. Das steht allerdings im Gegensatz zu dem Wunsch, den mancher Badezimmeranwender durch eine ebenerdige Dusche erreichen will. Hier muss man persönliche Vorlieben und Sicherheit bestmöglich kombinieren und im optimalen Fall eine elegante Zwischenlösung aussuchen.
Persönliche bodenebene Dusche einrichten nach eigenen Wünschen
Wie jede normale Dusche auch, kann eine ebenerdige Dusche kann nicht ohne Ablauf auskommen. Dieser ist entweder sichtbar oder praktisch unsichtbar. Es gibt ihn als den bekannten Boden-Ablauf inmitten der Duschvorrichtung, aber auch als unscheinbare Rinne, die einen matten oder einen glänzenden Rahmen besitzen und sogar in der Länge verstellbar sein kann. Ein Wandablauf schließlich ist besonders ästhetisch, da er nahezu unsichtbar in der Wand verschwindet. Dies geschieht dann meist etwas versteckt hinter einer Blende, damit keine zusätzliche Stolperkante entsteht. Somit befindet sich die gesamte Technik an der Wand. Das hat den Vorteil, dass Bodenheizungen effizient arbeiten und der gesamte Boden unterbrechungsfrei geplant werden kann.
Wer andere Fließen und Armaturen nicht bespritzen will, oder nur den raumgreifenden Effekt einer solchen Dusche nutzen will, kann sich übrigens trotzdem eine Duschkabine oder einzelne Duschwand aus Glas zulegen. Diese ist damit ein raumteilendes Duschelement.
Fazit: Die bodengleiche Dusche, früher hauptsächlich in Design-Hotels anzutreffen, hält Einzug in konventionelle Haushalte. Richtig geplant und verbaut vereint sie reizvolles Design mit hoher Praktikabilität.
(Bildmaterial: home design bathroom (Krzysztof Urbanowicz/Flickr, CC BY 2.0), Wetroom (stef thomas/Flickr, CC BY-ND 2.0))