Die Küche entwickelte sich in den letzten Jahren zu so etwas wie einem Statussymbol. So lag bereits 2015 der Durchschnittspreis in Deutschland bei 6.439Euro für eine neue Küche. Dabei sind es vor allem die hochwertigen Küchen ab 10.000 Euro, die verstärkt nachgefragt werden und somit das Preisgefüge verändern. Allerdings sind auch die Rohstoffpreise, etwa für Holz, kräftig nach oben gewandert. Eine neue Küche bedeutet folglich eine durchaus beachtliche Investition. Da lohnt es sich, in der Planung etwas genauer zu sein. Erfahren Sie hier, welche Fehler Sie beim Neukauf einer Küche vermeiden können.
Ermitteln Sie Ihren Bedarf für eine Küche
Die Küche ist nach wie vor der Bereich einer Wohnung, die zumindest tagsüber am häufigsten genutzt wird und in einer Küche wird richtig gearbeitet, wenn es Ihnen vielleicht auch nicht so erscheinen mag. Darum sollte die Küche genau auf ihre Benutzer eingestellt sein. Daraus lassen sich unter anderem folgende Fragen ableiten:
- Wer im Haushalt nutzt die Küche am häufigsten?
- Welche Koch- und Essgewohnheiten bestehen?
- Wird viel, wenig oder überhaupt nicht bevorratet?
- Wird in der Küche auch gegessen?
- Wie viele Personen leben heute und in Zukunft in der Wohnung?
Aus diesen Fragen können Sie ungefähr den Bedarf bezüglich der Größe, der Nutzung verschiedenere Elektro-Großgeräte wie Dunstabzugshaube und auch des Arbeitsumfeldes ersehen. Wer sich zum Beispiel gerne bevorratet, der wird entsprechende Küchenschränke und vielleicht einen Kühlschrank mit großem Gefrierfach anschaffen. Werden in der Küche gerne frische Lebensmittel zubereitet, sollte ein dazu passender Herd, aber auch ein unterteilbarer Abfalleimer vorhanden sein.
Der wichtigste Punkt ist jedoch im Arbeitsbereich der Person zu sehen, welche die Küche am meisten nutzt. Das fängt mit der Größe an. Nicht der Größe der Küche, sondern der Größe der Person, die darin arbeitet.
Der kleine Unterschied: Die Höhe der Küche
Im gewerblichen Bereich ist die Arbeitsplatzhöhe ein wichtiger Punkt in der Arbeitssicherheit, denn durch die individuelle Einstellung werden Erkrankungen der Muskulatur vermieden, die bei dauerhaft falscher Körperhaltung entstehen. In der privaten Küche sind Sie selbst für die Arbeitsplatzhöhe verantwortlich. Dafür bestehen zwar Normen, die sich an der Durchschnittsgröße orientieren, doch wer ist schon gerne durchschnittlich?
Wer weit über oder unter der Norm liegt, sollte den Küchenarbeitsplatz darauf einstellen oder zumindest den Bereich dem persönlichen Größenbedarf anpassen, an dem zum Beispiel Gemüse oder Fleisch hergerichtet wird. Hier können schon wenige Zentimeter mehr oder weniger entscheidend sein, ob sich durch die Arbeit in der Küche etwa Rückenschmerzen bilden, die häufigste Erkrankung durch falsche Arbeitshöhen.
Lassen Sie die Küche vom Fachmann einmessen
Wenn Sie eine hochwertige Küche, vielleicht sogar eine offene Wohnküche, einplanen und selbst kein Fachmann oder eine Fachfrau sind, darf auf Do-it-yourself ruhig verzichtet werden. Das genaue Aufmaß einer Küche, von dem letztlich der Zuschnitt der Arbeitsplatten abhängig ist, berücksichtigt Kleinigkeiten, die der Küchenfachmann in der Regel kennt, der Laie jedoch meist übersieht.
Links- oder Rechtshänder?
Diese Frage ist bei der Küchenplanung durchaus berechtigt, denn nach ihr lassen sich die Küchenschränke, die Spüle und Großgeräte so platzieren, das der Zugriff darauf während der Küchenarbeit am effektivsten erfolgt. Das spart Zeit und macht viele Bewegungen unnötig. Machen Sie für sich selbst den Test und betrachten Sie bewusst, mit welcher Hand Sie in der Küche am häufigsten Schränke und Schubladen öffnen, den Wasserhahn aufdrehen oder Gemüse schneiden. Sie werden feststellen, dass diese Frage der Ergonomie ihre Berechtigung hat.
Unbedingt genügend Steckdosen in der Küche einplanen
Wenn schon eine neue Küche geplant wird, dürfen es auch ruhig mehr Steckdosen sein. Der Anteil elektrischer Geräte in der Küche steigt seit Jahrzehnten beständig. Vor allem über der Arbeitsfläche, aber natürlich auch in Kopfhöhe für Dunstabzugshauben oder eine im Schrank integrierte Mikrowelle werden Steckdosen benötigt. Weisen Sie den Elektriker daraufhin, dass Sie gerne zumindest zwei Stromkreise in der Küche hätten, um die elektrische Last nicht nur auf einer Phase zu haben. Wenn noch nicht vorhanden, darf dann die Küche auch gleich noch mit einem FI-Schutzschalter abgesichert werden, der Schlimmeres verhindert, sollte etwa der eingeschaltete Toaster versehentlich in die mit Wasser gefüllte Spüle rutschen.
Mit der richtigen und vor allem einer vorausschauenden Planung wird Ihnen Ihre neue Küche noch einmal so viel Freude bereiten.