Klimaanlage für die Wohnung: Stromfresser oder perfekte Abkühlung?

Wenn das Thermometer eine Zahl anzeigt, die sich knapp unter oder sogar über der 30+ befindet, sind in Mitteleuropa die tropischen Tage angebrochen. Da kommt schnell der Wunsch nach Abkühlung auf, sowohl im Büro als auch in der Wohnung oder im Haus.

Was liegt da näher, als eine Klimaanlage zu nutzen. Doch welche Vor- und Nachteile ergeben sich aus dem Einsatz und welches System ist für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet?

Die verschiedenen Varianten von Klimaanlagen

Grundsätzlich unterteilen sich Klimaanlagen in zwei verschiedene Bauvarianten. Einmal der sogenannte Monoblock. In dieser Geräteart sind alle für eine Klimaanlage benötigten Bestandteile in einem Gehäuse zusammengefasst. In der Regel werden nur mobile Klimaanlagen als Monoblock gefertigt. Diese verfügen über einen Abluftschlauch, etwa 10 cm im Durchmesser, der nach außen geführt werden muss.

Eine Bauvariante von Klimaanlagen: Der Monoblock

Eine Bauvariante von Klimaanlagen: Der Monoblock

Die zweite Variante ist das Split-Gerät. Dies besteht aus zwei Teilen, die durch einen Schlauch und ein Kabel, meist kombiniert, miteinander verbunden sind. Beim Split-Gerät befindet sich der Kompressor im Freien, während der im Raum befindliche Teil die Warmluft ansaugt, die über das vom Außen herangeführte Kältemittel gekühlt und wieder in den Raum abgegeben wird. Je nach Bauart wird in einem Splitgerät nur die Raumluft umgewälzt oder über den Kompressor zusätzliche Frischluft angesaugt. Fest installierte Klimaanlagen sind meist Split-Geräte, es gibt aber auch mobile Modelle dieser Bauart.

Der mobile Monoblock und seine Vor- und Nachteile

Der große Vorteil liegt in der Bezeichnung „mobil“. Das Gerät lässt sich überall einsetzen, wo sich eine Steckdose befindet und der Abluftschlauch nach außen gelegt werden kann. Ohne Einschränkungen sind mobile handelsübliche Geräte jedoch nur in kleineren Räumen effektiv einzusetzen und klein bedeutet auf das Raumvolumen ausgelegt. Eine mobile Klimaanlage mit einer in der Branche üblichen Leistungsangabe von beispielsweise 7000 BTU ist für einen Raum mit den Maßen 6 x 4 x 2,5 m ausgelegt, was 60 Kubikmeter Volumen entspricht. Als Faustformel können pro Kubikmeter 117 BTU angenommen werden.

Allerdings gelten diese Angaben nur unter optimalen Bedingungen und da besteht meist das Problem, dass der Übergang des Abluftschlauchs nach außen nur selten völlig abgedichtet werden kann. In der Folge wird von außen zusätzliche Warmluft angesaugt, wodurch sich die Leistungsbilanz einer mobilen Klimaanlage erheblich verschlechtert. Noch ein Nachteil ist darin zu sehen, dass die vom mobilen Klimagerät, das meist auf dem Fußboden steht, produzierte Kaltluft auf den Boden sinkt, es also sehr lange dauert, bis die oberen Luftschichten des Raumes gekühlt werden. Ein weiterer Nachteil ist die Geräuschemission, da sich der Kompressor im Rauminneren befindet. Durchschnittlich beträgt diese rund 65 dB, was lauter als eine moderne Geschirrspülmaschine ist.

Der Vorteil eines Monoblocks ist seine Mobilität

Der Vorteil eines Monoblocks ist seine Mobilität

Das Split-Gerät mit seinen Vor- und Nachteilen

Fest installierte Klimaanlagen mit außen liegendem Kompressor können im Raum ideal positioniert werden. Üblicherweise knapp unter der Decke. Sie sind leiser und sie können von außen angesaugte Luft kühlen und einbringen, was dem Raumklima zugute kommt. Natürlich gilt auch für Splitgeräte, das ihr Leistungsvolumen dem Raumvolumen entsprechen muss. Dafür können jedoch Räumlichkeiten mit fest installierter Klimaanlage besser abgedichtet werden. Im Verhältnis ist Ihr Nachteil die fehlende Mobilität und der hohe Installationsaufwand.

Sind Klimaanlagen nun sinnvoll oder tatsächlich nur Stromfresser?

Klimaanlagen, vor allem fest installierte Split-Geräte, sind durchaus sinnvoll, denn mit steigender Hitze lässt die Konzentrationsfähigkeit nach, genauso wie sich zu viel Wärme negativ auf den Kreislauf auswirkt. Sie müssen dabei aber ein Mittelmaß finden, denn der menschliche Körper reagiert auf zu hohe Temperaturunterschiede empfindlich. Wenn zum Beispiel draußen 30 Grad herrschen, sollte das Rauminnere nicht auf 22 Grad heruntergekühlt werden. Schon 25 Grad sind ein merklicher Unterschied zur Außentemperatur, wobei die Gefahr, sich zu erkälten, merklich sinkt. Das wirkt sich im Übrigen auch auf die Stromkosten aus, denn so können Sie im Sommer richtig Energie sparen.

Bei einem Strompreis von 25 Cent und 500 Betriebsstunden im Jahr fallen bei einem fest installierten Split-Gerät mit angenommenen 2000 Watt Leistung rund 140 Euro an. Ein mobiles Klimagerät gleicher Leistung verbraucht durch die schon genannten Nachteile ungefähr das Doppelte an Energie, ist jedoch in der Anschaffung deutlich günstiger.

veröffentlicht am 07.06.2018