Die Vorteile von Teppichboden liegen auf der Hand oder besser sie sind unter den Füßen zu spüren. Teppichboden vermittelt Wärme, erzeugt kaum Laufgeräusche, er wird in einer Vielzahl verschiedener Designs und Materialien angeboten und er lässt sich relativ einfach selbst verlegen. Damit das Teppichboden verlegen auch wirklich klappt, ein paar Tipps und Tricks zum richtigen Teppich verlegen.
1. Untergrund vorbereiten
Um einen passenden Teppich für die Küche oder das Wohnzimmer ohne „Hügel“ zu verlegen, muss der Untergrund natürlich sauber und eben sein. Befand sich zuvor ein alter Teppichboden im Raum, so müssen zuerst alle Klebereste beseitigt werden. Sehr hilfreich ist dazu ein Elektrospachtel, der sich in manchen Baumärkten ausleihen lässt. Bei neuem, eventuell unebenem Boden ist der Einsatz von Spachtelmasse notwendig. In jedem Fall muss der Boden vollständig trocken und überstehende Mörtel- oder Klebereste entfernt sein.
2. Teppich verlegen und zurechtschneiden
Der Teppich sollte so im Raum ausgelegt werden, dass an den Übergängen vom Boden zu den Wänden mindestens 10 cm überstehen. Teppich mit Vliesrücken sollte nun mehrere Stunden einfach liegen bleiben, um sich selbst glätten zu können. Naturfaserauslegware benötigt sogar 24 Stunden, um sich an das Raumklima zu gewöhnen. Wenn Sie die notwendige Quadratmeterzahl zuvor ausgemessen haben, geben Sie 2 % Zuschlag, um eine eventuelle Schrumpfung des Teppichs auszugleichen.
Nach der Ruhezeit erfolgt das Vorschneiden des Teppichbodens mittels eines Teppichmessers und einer Schneidkante, die im Fach- oder Baumarkt erhältlich ist. Der Teppich wird mit der Schneidkante fest in die Seitenkanten gedrückt und der Teppich mit etwa 10 cm überstand rundherum vorgeschnitten.
3. Teppich verkleben – Klebeband oder Teppichkleber
Der Teppich kann nun entweder mit doppelseitigem Klebeband oder vollflächig mit Teppichkleber verlegt werden. Teppichboden mit Vliesrücken eignet sich sehr gut für die einfachere Methode des doppelseitigen Klebebandes, hingegen Naturfaserteppiche ohne Vlies besser vollflächig verklebt werden, da sie eher zum „Verrutschen“ neigen.
Bei großen Räumen darf bei der Anwendung von Klebeband nicht vergessen werden, zusätzlich zu den Kanten auch die Teppichinnenflächen über Kreuz zu verkleben.
Kommt Teppichkleber zum Einsatz, sollte der Auftrag pro qm mindestens 600 g betragen, entsprechend kann die benötigte Menge an Kleber berechnet werden. Für das Auftragen des Klebers auf den Boden wird eine B2-Zahnspachtel benötigt. Der Teppichboden muss in den noch nassen Kleber gelegt werden, folglich nur so viel Kleber auftragen, dass der Teppich verlegt werden kann, ohne den Kleber austrocknen zu lassen.
4. Teppichüberhänge an Ecken und Türzargen verschneiden
Ist das Verkleben beendet, geht es an den Schnitt der Ecken und Kanten. Dabei in den Innenecken und Außenecken zuerst einen diagonalen Schnitt von oben nach unten führen, jedoch nicht bis ganz hinunter. Nun kann die Schnittkante angelegt und der überstehende Teppichrest abgeschnitten werden. An den Türzargen ist sehr sorgfältige Arbeit notwendig. Etwas Teppich überstehen lassen und diesen unter die Zarge drücken, eventuell das Ganze mit einer verschraubten Holzleiste abschließen. Zum Schluss kann man den Teppich selber reinigen, sollte er durch die vorhergehenden Arbeiten Verunreinigungen erlitten haben.
Tipps zum Teppich verlegen
Müssen in einem großen Raum zwei Bahnen nebeneinander verlegt werden, sollten diese für den Schnitt an den Kanten überlappend gelegt und gleichzeitig durchgeschnitten werden.
Für den Übergang von einem Raum zum anderen oder dem Anschluss an eine Treppe ist eine Metallschiene die beste Lösung.
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