Was zeichnet eine bestimmte Holzart aus? Mit welchen Vor- und Nachteilen muss ich rechnen? Diese Fragen und noch viele Weitere werden im folgenden Text betrachtet. Von den heimischen Holzarten wie Ahorn, Birke und Buche über das asiatische Teakholz bis hin zum edlen Nussbaumholz.
1. Ahorn
Ahornholz ist besonders artenreich und in weiten Teilen Europas verbreitetet. Es zeichnet sich durch eine gute Bearbeitungsqualität und eine hohe widerstandsfähig aus. In unserer Gegend unterscheidet man die drei Arten Spitzahorn, Bergahorn und Feldahorn, wobei für die Möbelherstellung vor allem Spitzahorn und der Bergahorn von Bedeutung sind.
Das Aussehen des Ahornholzes unterscheidet sich stark nach der jeweiligen Art. Dadurch kommt es in der Möbelherstellung zu zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten. Die Farbe des Ahornholzes variiert von hellbraun bis zu einer leicht rötlich-grauen Färbung. Der Bergahorn hat eine gelblich weiße Färbung.
Die Struktur des Ahorns ist durch feine Poren geprägt und sehr gleichmäßig. Positive Eigenschaften sind die hohe Festigkeit, jedoch bringt das im Umkehrschluss auch eine Tendenz zum Reißen mit sich. Die Oberfläche von Ahornholz nimmt viele Behandlungen wie Beizen oder Lackieren problemlos in Kauf. Für den Außenbereich eignet sich Ahorn eher nicht, da es nur mangelnde Witterungbeständigkeit aufweist.
2. Birke
Das Holz der Birke ist in ganz Europa weit verbreitet. Ihr helles markantes Aussehen wird vor allem im Skandinavischen Raum geschätzt. Wenn man es dunkel beizt, dienst es als Ersatz für das dunkelbraune Mahagoni- oder Nussbaumholz.
Einer der größten Nachteile von Birkenholz ist, dass es sehr anfällig für den Pilz- und Insektenbefall ist. Wenn das Holz rote Flecken aufweist, ist das ein Anzeigen für Insektenbefall. Weitere Abstriche muss man aufgrund der Härte machen. Birkenholz lässt sich nur mit großer Mühe spalten, ist aber biegsam. Zugleich ist es nicht sehr belastbar und hält demnach nur wenig Gewicht aus.
Im Wasser ist Birkenholz hingegen sehr dauerhaft. Daher dient es oft für Konstruktionen unter Wasser. Neben seiner großen Elastizität zeichnet sich Birkenholz durch ein geringes Gewicht, Zähigkeit und vielfältige Bearbeitungsmöglichkeiten aus.
Die Reinigung des Birkenholzes ist sehr simpel und kann problemlos mit einem Staubtuch erfolgen. Auch ein leicht feuchtes Tuch kann der Birke nichts anhaben. Natürlich nicht komplett nass, da dann das Birkenholz aufquillt.
3. Buche
Buchenholz ist ebenfalls ein in Europa weit verbreiteter Laubbaum mit sehr festem Holz, das sogar Eichenholz in dieser Eigenschaft übertrifft. Daher wird es oft für Stühle und Esstische eingesetzt.
Buchenholz ist für die einheimische Holzindustrie einer der bedeutendsten Rohstoffe. Charakteristisch für Buchenholz ist eine hell-gelbliche bis rosa-braune Farbe, die bei Lichteinstrahlung nur sehr wenig nachdunkelt. Die Maserung von Buchenholz ist geprägt durch breite Strahlen. Die Poren im Buchenholz sind klein und gleichmäßig verteilt.
Buchenholz zeichnet sich durch eine sehr große Festigkeit aus. Da Buchenholz stark „arbeitet“, verzieht es sich rasch. Dadurch bilden sich leicht Risse im Buchenholz. Ungeschützt ist Buchenholz nicht witterungsbeständig. Wird die Oberfläche aber mit Holzschutzmitteln bearbeitet, kann Buchenholz sehr lange im Außenbereich auch unter extremen Wetterverhältnissen überdauern. Buchenholz ist schwer, sehr zäh aber elastisch und tragfähig.
Buchenmöbel können Sie bedenkenlos mit einem Staubtuch oder Mikrofasertuch abwischen. Bitte achten Sie darauf, dass das Tuch nicht nass ist, da das Holz sonst aufquillt. Als Tipp für die kleine Pflege zwischendurch: Reinigen Sie Buchenholz mit lauwarmen Speise- oder Leinöl. Nur kurz einweichen, circa eine Stunde warten und im Anschluss wieder trocken wischen.
4. Eiche
Die Eiche zählt als klassisches Material für Möbel in Deutschland und wird gern zu Massivholzmöbeln verarbeitet. Früher war es Gang und Gebe schwere Eichenmöbel im Wohnzimmer zu präsentieren. Heutzutage ist dies nicht mehr so präsent.
Wesentliche „Plus-Punkte“ der Eiche sind die Haltbarkeit, Witterungsbeständigkeit und Festigkeit. Sie zeichnet sich durch einen hohen Abnutzungswiderstand aus, auch Wasser kann ihr nichts anhaben. Daher werden oft Esstische mit den passenden Stühlen sowie alle Art von Kommoden aus Eiche angefertigt.
Zudem ist Eichenholz mit geölter, gewachster und besonders mit lackierter Oberfläche kratzfest und vorwiegend resistent gegen Flecken.
5. Kiefer
Kiefernholz zählt, nach der Fichte, zu den häufigsten Hölzern in europäischen Wäldern. Es kann leicht bearbeitet werden, da es weich und biegsam ist. Zudem ist es im Vergleich zu anderen Holzarten relativ günstig. Wer die Kiefernmöbel für den Außenbereich nutzen möchte, sollte sie unbedingt mit Holzschutzmitteln behandeln, um die Lebensdauer zu erhöhen. Im unbehandelten Zustand ist Kiefernholz leider nur wenig witterungsbeständig und für den Außenbereich eher nicht geeignet. Kleiner Hinweis: frisches Kiefernholz duftet intensiv nach Baumharz. Sehr anfällig ist Kiefernholz auf Sonnenlicht. Das Holz verblasst und sollte daher nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.
Die Farbe von Kiefernholz ist weißlich-gelb bis rötlich-gelb und dunkelt mit der Zeit nach. Die Nachfärbung kann mittels einer Behandlung mit Holzschutzmitteln verlangsamt werden.
Das Kiefernholz weißt eine deutliche Maserung auf, auch kleine Unregelmäßigkeiten und Astlöcher sind möglich. Bei der Säuberung ist etwas Vorsicht geboten. Bitte nur im trockenen Zustand mit einem Staubtuch reinigen. Bei größeren Verschmutzungen gibt es im Handel spezielle Kiefernholzreiniger. Da das Holz sehr weich ist, ist es anfällig für kleine Kratzer. Diese kann man aber gut durch Schleifen wieder entfernen. Zur regelmäßigen Pflege von unbehandeltem Kiefernholz empfiehlt sich Leinöl.
6. Nussbaum
Der Nussbaum gehört zur Gattung der Walnussgewächse und wächst in ganz Europa an warmen Standorten. Das Holz ist ein dunkelbraunes, lebendig gemasertes Holz und wird in erster Linie für exklusive Innenausstattungen verwendet. Es gilt als Edelholz und ist daher nicht ganz billig. Das Holz von allen Nussbaumarten ist ausgesprochen leicht zu verarbeiten.
Das Aussehen des Nussbaumholzes ist sehr vielseitig, meist mit einer nicht ganz gleichmäßigen Färbung, die von hellbraun bis schwarzbraun reicht, auch oft mit einem rötlichen Schimmer. Besonders beliebt ist die schöne Maserung, die sehr lebhaft erscheint mit breiten dunklen Adern, die das Holz durchziehen. Sie sollten das Holz vor Sonneneinstrahlung schützen. Das Holz dunkelt schnell nach und lässt die Maserung abschwächen.
Der beliebte amerikanische Nussbaum ist beispielsweise etwas gleichmäßiger gefärbt als europäische Gehölze und sehr dunkel. Europäischer Nussbaum hingegen hat einen eher rötlichen Einschlag und ist heller.
Nussbaummöbel können Sie wie alle Holzoberflächen problemlos mit dem Staubtuch reinigen, auch ein angefeuchteter Lappen schadet nicht. Aber bitte reinigen Sie Ihre Nussbaummöbel keinesfalls nass und nehmen sie verschüttete Flüssigkeit sofort auf, denn auf dem dunklen Holz sind die sich bildenden hellen Ränder sofort sichtbar.
7. Teakholz
Teakholz stammt aus dem asiatischen Raum und liefert ein sehr wertvolles und altes Holz. Da das Holz einen langen Transportweg zurücklegen muss, bis es bei uns ankommt, ist die Umweltbilanz eher schlecht.
Teakholz ist ein sehr robustes, pflegeleichtes und witterungsbeständiges Tropenholz, das sich aufgrund seiner Langlebigkeit sowohl für den Innen- als auch Außenbereich eignet. Ein weiterer Vorteil ist: Teakholz ist vergleichsweise leicht. Aufgrund der hohen Resistenz gegen Pilz- und Termitenbefall, wird es auch gern für den Outdoor-Bereich eingesetzt.
Die charakteristische Farbe von Teakholz variiert zwischen mittel- und goldbraunen Tönen. Teakholz hat eine ausgeprägte Strukturierung mit feinen, dunkelbraunen Streifen. Teakholz sollte regelmäßig geölt oder gewachst werden, damit es seine ursprüngliche Farbe erhält. Andernfalls würde sich mit der Zeit eine dünne graue oder silberne Patina bilden. Die Oberfläche von Teakholz fühlt sich leicht ölig an, da Teakholz reinen Kautschuk enthält. Bezüglich der Eigenschaften wie Härte, Festigkeit und Dichte weist Teakholz ähnliche Eigenschaften wie Eichenholz auf.
Die Reinigung des Teakholzes ist vergleichsweise einfach. Im Innen- als auch Außenbereich eignet sich ein feuchtes Tuch, bei gröberen Verschmutzungen können sie sogar mit Kernseife arbeiten. Im Außenbereich sollten Sie die Möbel zusätzlich mit Teaköl einreiben, um den Farbton zu erhalten.
Kurze Zusammenfassung
| Vorteile | Nachteile | |
|---|---|---|
| 1. Ahorn | Sehr robust, leicht zu verarbeiten, gute Umweltbilanz, da heimisches Holz | Nicht witterungsbeständig, neigt zur Rissbildung, verzieht sich schnell |
| 2. Birke | Günstig, sehr elastisch, geringes Gewicht, heimisches Holz, daher gute Umweltbilanz | Nicht witterungsbeständig, neigt zu Rissen, geringe Tragkraft |
| 3. Buche | Heimisches Holz, sehr fest und haltbar, gute Elastizitätseigenschaften | Verzieht sich stark, neigt zur Rissbildung, schweres Holz |
| 4. Eiche | Lange Haltbarkeit , robust, attraktive Oberfläche, witterungsbeständig, heimisches Holz | Reißt leicht, kann Metalle oxidieren lassen |
| 5. Kiefer | Günstig, heimisches Holz, daher gute Umweltbilanz, gute Verarbeitungseigenschaften, geringes Gewicht | Nicht witterungsbeständig, anfällig für Bläuepilze, Sonneneinstrahlung verändert die Farbe |
| 6. Nussbaum | dekorative Oberflächenstruktur, leicht zu verarbeiten, formstabil, strapazierfähig | Teuer, nicht wetterfest, geringe Verfügbarkeit |
| 7. Teakholz | Witterungsbeständig, hohe Festigkeit, robust, resistent gegen äußere Einflüsse, verzieht nur minimal, attraktive Maserung | Relativ teuer, schlechte Umweltbilanz |
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