Vorbeugender Brandschutz zu Hause: Sicherheit für Haus und Familie

Brände zerstören jedes Jahr ein Privatvermögen von über 3 Milliarden Euro und rund 200.000 Mal muss die Feuerwehr zu Einsätzen ausrücken. Unachtsamkeit und mangelnde Vorsicht sind die Ursache der meisten Brände in Privathaushalten, die oftmals leicht verhindert werden können.

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Rauchmelder sind Lebensretter beim Brandschutz zu Hause, denn sie alarmieren im Fall eines Wohnungsbrandes und sorgen somit für ausreichend Fluchtzeit.

Brandschutz Haus: Rauchmelder retten Leben

Damit ein Brand früh erkannt werden kann, sollte ein Brandschutz-Rauchmelder im Haus keinesfalls fehlen. Die Melder schlagen Alarm für lebensrettende Maßnahmen.
Knapp 95% aller Brandopfer sterben nicht an den Flammen eines Brandes, sondern an den fatalen Folgen einer Rauchvergiftung. Etwa 70% der Brände passieren nachts, wenn die Bewohner des Hauses schlafen. Mittlerweile ist in fast allen Bundesländern eine Rauchmelder-Pflicht eingeführt worden. Bei der Anschaffung der Rauch- oder Feuermelder sollte auf mehrere Merkmale geachtet werden:

  • Angabe „EN 14604“ mit CE-Zeichen einschließlich Prüfnummer vermerkt
  • VdS-Prüfzeichen, das eine ständige Prüfung des Produktes durch Dritte aussagt

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Die gängigste Variante sind Batterie-Rauchmelder, die von einfachen Rauchmeldern mit haushaltsüblichen Batterien reichen, bis hin zu Funksendern, die miteinander vernetzt werden können und zudem Akkulaufzeiten von zehn Jahren besitzen. Vernetzbare Melder geben das Alarmsignal an alle beteiligten Melder weiter und garantieren somit mehr Brandschutz-Sicherheit. Welches Produkt das richtige für den Haushalt ist, sollte im Einzelfall im geeigneten Fachhandel und in örtlichen Feuerwehren geklärt werden. Wer die fünf bis fünfzig Euro teuren Melder nicht in Eigenverantwortung kaufen und montieren möchte, kann sich Hilfe bei den örtlichen Elektroinstallateuren holen.

Rauchmelder Mindestanforderungen Rauchmelder Empfehlungen Rauchmelder Installation
  • „EN 14604“, CE-Zeichen und VdS-Zeichen
  • 85dB(A)lauter Warnton
  • 30 Tage bevor Batterie leer, erfolgt Warnton
  • Batterie mit 10 Jahren Laufzeit
  • LED-Anzeige des Betriebszustands
  • Fachhandelgarantie
  • Vernetzbarkeit der Rauchmelder
  • Fotoelektronische Funktionsweise
  • Prüfvorrichtung zur regelmäßigen Funktionskontrolle
  • Warneinrichtung, die einen Spannungsabfall der Batterien akustisch meldet
  • Schutzvorrichtung gegen Verunreinigung (Staub, Insekten)
  • Waagerecht an die Decke montieren
  • Mindestens 50cm Abstand zu Wänden
  • Keine Zugluft in der Nähe
  • Installationshinweise des Herstellers beachten
  • Ggf. Fachfirma beauftragen

Feuerlöscher im Haus für den Brandschutz zu Hause

Neben der gesetzlich festgelegten Rauchmelder-Pflicht gibt es weitere sinnvolle Maßnahmen beim Brandschutz im Haus. Ein Feuerlöscher sollte in keinem Privathaushalt fehlen, denn diese sind vergleichsweise günstig im Fachhandel erhältlich und geben einen sicheren Brandschutz zu Hause. Zu beachten ist, dass es verschiedene Ausführungen der Feuerlöscher für unterschiedliche Brandfälle gibt:

    • Wasser-, Schaum- und CO2-Löscher
    • Pulverlöscher für alle im Haushalt relevanten Brandklassen nutzbar
    • Kennzeichnung mit CE-Zeichen und Zusatz „EN3“ (für die entsprechende Norm)

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Der Feuerlöscher im Haus sollte natürlich an einem zentralen und gut erreichbaren Ort im Eigenheim stehen. Generell sind mehrere Löscher an gefährdeten Stellen, wie im Heizungs- und Hobbyraum oder der Garage, ratsam. Feuerlöscher unterliegen einer zweijährigen Prüfung. Zur Sicherheit der Familie und des Hauses sollte diese auch wirklich durchführt werden. Örtliche Prüfdienste oder die örtliche Feuerwehr können weiterhelfen, wobei die Kosten für eine Prüfung verschwindend gering sind. Alle Familienmitglieder und vor allem die Kinder sollten unbedingt über den Umgang mit den Löschmitteln und das Verhalten im Brandfall unterrichtet werden. In der Aufregung kann sogar die Notrufnummer 112 vergessen werden, deshalb gehört die sichtbare Anbringung der notwendigen Telefonnummern für den Ernstfall zum Brandschutz zu Hause dazu.

Zündquellen finden: Brandschutz zu Hause planen

In jedem Haushalt gibt es unzählige Brandquellen. Dort, wo ein brennbarer Stoff und eine empfindliche Zündquelle zusammen kommen, kann schnell ein Brand entstehen. Und brennbare Stoffe gibt es im Haushalt zu Genüge, deshalb ist ein guter Brandschutz notwendig. Denn brennbare Stoffe sind neben leicht entflammbaren Flüssigkeiten und Gasen auch feste Materialien wie Holz, Textilien oder Kunststoffe. Eine Zündquelle muss nicht zwangsläufig eine offene Flamme sein, denn Bügeleisen, Wäschetrockner und andere Elektrogeräte im Stand-by-Betrieb können zur leichten Zündquelle und Ursache eines Brandes werden. Um den Brandschutz zu Hause zu gewährleisten, müssen die bedrohlichen Zündquellen ausgemacht und Gefahrenquellen ausgeschaltet werden.

Zündquellen Brandverursacher
Offene Flammen Kerzen, Streichhölzer, Kamine
Glut Zigaretten, Kaminasche, Grillasche
Heiße Oberflächen Herdplatten, Lampen, Bügeleisen, Wasserkocher
Funkenflug durch Metallbearbeitung oder am offenen Kamin
Selbstentzündung bei einem mit Leinöl getränkten Stofflappen
Defekte Elektrogeräte Fernseher, Heizdecken
Feuerstellen, Heizgeräte durch technische Defekte, große
Wärmeproduktion
Hitzestau durch verstellte Lüftungsschlitze
Blitzschlag durch direkten Einschlag oder Überspannung
Brandstiftung durch spielende Kinder oder vorsätzlich
Überlastete oder defekte Elektroinstallation Überlastung durch Verlängerungskabel und
Mehrfachsteckdosen

Vorbeugender Brandschutz: Wohnung und Haus

Viele Feuer und Brände lassen sich durch gesunde Vorsicht vermeiden. Mit der folgenden Checkliste kann das Haus auf Brandgefahren kontrolliert und gesichert werden:

Tipps für den Brandschutz im Haus:

Küche
  • Elektrogeräte mit großer Wärmeleistung nicht unbeaufsichtigt lassen
  • heiße Geräte oder Gefäße auf feuerfeste Unterlagen stellen
  • Brennbares nicht auf heiße Oberflächen legen/ stellen
  • Töpfe und Pfannen auf Herd nie unbeaufsichtigt lassen
  • Brennendes Fett NIEMALS mit Wasser löschen, sondern Flamme ersticken
  • Beim Flambieren von Speisen keine brennbaren Materialien in der Nähe haben
Schlaf- und Wohnzimmer
  • auf ausreichende Belüftung der Elektrogeräte achten (Wärmestau vermeiden)
  • Kerzen nicht unbeaufsichtigt und sicher abbrennen lassen
  • keine entzündlichen Stoffe in Nähe der Flamme haben
  • Streichhölzer, Feuerzeuge, Feuerwerkskörper
    und Ähnliches für Kinder unzugänglich aufbewahren
Kinderzimmer
  • Steckdosen mit Kindersicherung ausstatten
  • Bett- oder Tischlampen mit Energiespar-Leuchtmitteln ausstatten (werden nicht heiß)
  • fest montierte Leuchten anbringen, die nicht
    mitgenommen oder umgestoßen werden können
Hobbyräume / Keller /
Dachböden / Garagen
  • mit leicht entzündlichen Stoffen (Lacke, Kleber, Reinigungsmittel, etc.) sowie mit Zündquellen (Lötkolben,Trennschleifer, Schweißbrenner, etc.) aufmerksam umgehen
  • brennbare Flüssigkeiten nur in kleinen Mengen lagern
  • Behälter, aus denen Lösungsmittel verdampfen, geschlossen halten
  • Nicht rauchen während Umgang mit brennbaren
    Flüssigkeiten (z.B. beim Lackieren)
  • beim Schleifen, Brennen und Schweißen Umgebung von brennbaren Materialien freihalten
  • Räume geschlossen halten

(Bildmaterial: ABUS Rauchmelder (ABUS Security Tech Germany/Flickr, CC BY-ND 2.0))

veröffentlicht am 22.04.2014