Möbel gewinnen durch eine Politur wieder an Glanz. Allerdings gilt es beim Polieren einige Besonderheiten zu beachten. Viele der modernen Möbel werden heutzutage aus beschichteten Spannplatten angefertigt. Trotzdem ist der natürliche Werkstoff Holz immer noch so beliebt wie eh und je. Aber Holz ist nicht gleich Holz, deshalb müssen Sie bei der Pflege Ihrer Holzmöbel einiges beachten.
Welche Holzarten lassen sich polieren?
Geöltes Holz wird nach der Trockenreinigung gleichmäßig mit Teaköl in Richtung der Holzfasern mithilfe eines weichen Tuches eingerieben. Flecken entfernen Sie am besten mit Terpentinersatz.
Gewachstes Holz – es ist an dem klebrigen Film an der Oberfläche erkennbar. Diese Holz-Variante wird auch zuerst trocken gereinigt. Zum Abreiben können Sie ein Vlies benutzen. Danach wird die Oberfläche mit Wachs (in Faserrichtung einreiben) aufgefrischt.
Lackierte Holzmöbel mit einer geschlossenen Oberfläche werden mit einer Möbelpolitur auf Vordermann gebracht. An der strapazierfähigen Oberfläche kann der Schmutz ohnehin nicht gut anhaften.
Eine Anleitung zum richtigen Polieren der Holzmöbel
Im Handel finden Sie Möbelpolituren in den unterschiedlichsten Ausführungen. Vor der Anwendung müssen Sie von den Möbelstücken den gröbsten Schmutz und Staub entfernen. Zum Auftragen der Politur verwenden Sie am besten einen weichen Polierlappen. Mikrofasertücher sind ungeeignet, da sie kleine Staubteilchen binden könnten. In der Folge wäre es möglich, dass diese kleinen „Schleifkörner“ auf dem Möbelstück Kratzer hinterlassen.
Geben Sie einige Tropfen oder Spritzer der Möbelpolitur auf das Tuch und reiben Sie damit Ihr Möbel in Richtung der Holzfasern ein. Sie sollten dabei nicht allzu viel Druck ausüben. Zuviel aufgetragener Politur wird mit einem Küchentuch sorgfältig abgenommen.
Für der Behandlung Ihrer Möbelstücke sollten Sie eine Politur mit dem passenden Farbton verwenden. Im Online-Handel werden Ihnen diese Produkte in verschiedenen Farbschattierungen angeboten. Außerdem können Sie noch zwischen Erzeugnissen mit einem matten- oder einem starken Glanz auswählen. Suchen Sie sich die Möbelpolitur mit Bedacht aus und setzen Sie diese eher sparsam ein.
Achten Sie zudem darauf, dass sich in der Politur keine Giftstoffe befinden. Sie könnten (vor allem im Kinderzimmer oder beim Esstisch) allergische Reaktionen hervorrufen.
Tipp: Schützen Sie Ihre Holzmöbel, indem Sie die Oberflächen regelmäßig reinigen und Flecken und Verfärbungen umgehend entfernen. Dasselbe gilt auch für verschüttete Flüssigkeiten.
Mit Schleifmaschinen gelingt das Auffrischen der Möbel einfacher
Hat der Zahn der Zeit zu sehr an Ihrem Möbelstück genagt, dann hilft nur mehr abschleifen. Fehler, Kratzer und alte Anstriche lassen sich mit Schleifpapier entfernen. Dabei gilt es auf die richtige Körnung zu achten. Die Qualität des Schleifpapiers sollten Sie besonders im Blick haben, ganz gleich ob Sie Ihrem Möbelstück einen Handschliff oder einen Maschinenschliff verpassen. Kleine Ausbesserungsarbeiten lassen sich normalerweise auch per Hand erledigen. Sie können gute Ergebnisse erzielen, wenn Sie dazu das Schleifpapier um den Schleifblock wickeln und in langen Zügen arbeiten.
Für größere Flächen sind Sie mit einem Exzenterschleifer weitaus besser ausgerüstet. Das Gerät bewährt sich sehr gut bei feinen Schleifarbeiten. An Ecken und Winkeln kann Sie ein Deltaschleifer unterstützen, da der Exzenterschleifer wegen seiner runden Schleifplatte Kanten nicht gut schleifen kann. Mit einem Exzenterschleifer können Sie auch an größeren Flächen effizient arbeiten. Zudem haben Sie die Möglichkeit, das Schleifpapier durch einen weichen Aufsatz zu ersetzten und schon haben Sie eine Poliermaschine.
Tipp: Auf Feinschliffstube.de werden zehn Exzenterschleifer getestet.
Es stehen verschiedene Schleifmaschinen zur Verfügung
Ein Deltaschleifer wiederum kann an schlecht zugänglichen Bereichen seine Stärken ausspielen. Das Modell ist mit einer dreieckigen, schwingenden Schleifplatte versehen. Im Vergleich zum Bandschleifer ist das Gerät eher für den Feinschliff an kleineren Bereichen gedacht. Beim Schwingschleifer bewegt sich eine rechteckige, schwingende Platte über das Holz, um die Lackreste und Unebenheiten auf Ihren Möbelstücken verschwinden zu lassen.
Beim ersten Schliff verwenden Sie ein Schleifpapier mit einer Körnung zwischen 60 und 80. Für den Mittelschliff wird feineres Schleifpapier mit einer Körnung von 80 bis 120 verwendet. Mit einer Körnung zwischen 120 bis 360 wird die Oberfläche Ihrer Möbelstücke wieder glatt und fein.
Tipp: Beim Wohnen mit Holz ist es wichtig, dass Sie immer mit der Holzfaser schleifen.
Welche Hausmittel eignen sich zum Möbel polieren?
Bei lackierten Flächen ist Vorsicht geboten. Hier sollten Sie lieber zu einer professionellen Möbelpolitur greifen.
Bevor Sie Ihre Möbelstücke mit Hausmitteln verwöhnen, sollten Sie diese unbedingt an einer unsichtbaren Stelle ausprobieren. Wählen Sie dazu eventuell die Unterseite des Tisches oder eines Sessels. Es gilt nun diese Stellen einige Tage zu beobachten, bevor Sie sich an das ganze Möbel heranwagen.
Mischungen aus einem Teil Zitrone und zwei Teilen Olivenöl, können Sie sparsam auf Ihre Holzmöbel auftragen und dann einige Stunden einwirken lassen. Die Rückstände werden mit einem weichen Tuch entfernt.
Ein weiteres Hausmittel wäre zum Beispiel eine Mischung aus einer halben Tasse Leinölfirnis und einer halben Tasse Terpentin sowie einer halben Tasse Essig. Damit können Sie Ihre Möbel in Holzfaserrichtung einreiben. Anschließend wird mit einem weichen Tuch sorgfältig nachpoliert.
Während Sie bei Eichenmöbel helles Bier zum Polieren verwenden können, wird dunkles Holz mit einem Gemisch aus einem Teil Rotwein und einem Teil Olivenöl zum Glänzen gebracht. Diese Politur ist wirklich nur für dunkles Holz gedacht, denn auf hellen Möbeln könnte sie hässliche Flecken hinterlassen.