Ungeziefer hat wohl niemand gerne in seinem Haus. Passiert es trotzdem, dass sich Motten oder Mäuse breitmachen, muss nicht gleich die Chemiekeule zum Einsatz kommen, um die ungebetenen Gäste wieder loszuwerden. Die folgenden Tipps und Ratschläge mögen sich zunächst etwas ungewöhnlich anhören, aber sie sind dennoch hilfreich und äußerst effektiv. Es geht um einen Backofen oder einen Kühlschrank, welche Mäuse und Motten garantiert Reißaus nehmen lassen.
Mäuse und Motten finden immer einen Weg ins Haus
Mäuse nutzen jede Gelegenheit, um ins Haus zu gelangen und dort nach Fressbarem zu suchen. Efeu an der Hauswand dient als Leiter, ein Spalt im offenstehenden Fenster als willkommene Hauseinladung. Ihren tierischen Freunden, den Motten, geht es nicht anders. Von den typischen Pheromonfallen lassen sie sich keineswegs abschrecken. Im Gegenteil, die Klebefallen sind mit einem Sexuallockstoff versehen, obwohl er eigentliche Grund der Klebefallen genau das Gegenteil bewirken soll, nämlich die männlichen Motten zu vernichten.
Textilschäden werden von Larven der Motten verursacht
Den größten Anteil an einem Befall durch Motten haben die weiblichen Tiere. Sie suchen und finden stets geeignete dunkle Plätze, um dort ihre Eier abzulegen. Zu erkennen ist das Ungeziefer an spinnwebenartigen Kokons, die sie nach jeder erfolgten Verpuppung neu anlegen. Um mehr Stauraum im Schlafzimmer zu nutzen, können Motten problemlos in Ihren Kleiderschrank eindringen und sich über die dort verwahrten Textilien hermachen. Warnsignal für den Mottenbefall sind übrigens kleine Löcher oder erkennbare Verbissstellen an Teppichen oder Kleidungsstücken.
Tierische Fasern, wie sie in Wolle oder Kaschmir vorhanden sind, stehen auf der Speisekarte von Motten nämlich weit ganz oben. Im Falle eines Falles hilft nur, Ihren Schrank leer zu räumen, ihn sorgfältig auszusaugen und gründlich sauber zu wischen. Zum Abschluss müssen Sie den Schrank allerdings noch gut trocknen lassen. Um sich vor weiterem Mottenbefall zu schützen, helfen oft Zedernholz, gewonnen aus Zypressengewächsen, beziehungsweise Lavendelblüten. Verteilen Sie im Kleiderschrank also entweder einige Lavendelsäckchen oder mit Zitronenöl beträufelte Holzstückchen.
Befallene Kleidung gehört in die Waschmaschine oder in den Kühlschrank
Die gute Nachricht: Ein normaler Mottenbefall muss nicht von einem Schädlingsbekämpfer ausgeräumt werden. Ein Waschgang in der Waschmaschine ist ein probates Mittel, um Motten loszuwerden. Alternativ können Sie die betroffenen Kleidungsstücke auch für einen längeren Zeitraum an die frische Luft hängen. Was nicht in die Waschmaschine darf, beispielsweise Kleidung aus Angorawolle, bringen Sie besser in die Reinigung oder sie packen diese für eine Nacht in Ihrer Tiefkühltruhe, beziehungsweise ins Tiefkühlfach Ihres Kühlschranks.
Was Sie tun können, um den Mottenbefall in Lebensmitteln zu beenden
Auch ein begehbarer Kleiderschrank mag zu den bevorzugten Lebensräumen von Motten gehören. Aber auch ein Befall von Lebensmitteln durch sogenannte Dörrobstmotten ist möglich. Betroffen sein können Dörrobst, Nüsse, Mehl oder sogar Müsli. Wobei sich die Eier dieser Mottenart kaum entdecken lassen. Achten Sie stattdessen auf feine Gespinste in Ihren Lebensmitteln oder gar auf herumflatternde kleine Falter.
Bekämpfen lassen sich die Motten nur durch eine akribische Prüfung, alternativ durch ein Ausmisten mit System. Stellen Sie einen Mottenbefall fest, müssen die befallenen Lebensmittel in jedem Fall entsorgt werden, selbst diejenigen, bei denen sich ein Befall nicht eindeutig nachweisen lässt.
Bücherläuse hingegen deuten eher auf einen Schimmelbefall hin. Zu erkennen sind die Plagegeister an abgetragenen Schichten Ihrer Bücher, die Sie jedoch nicht wegwerfen müssen. Die beste Lösung wäre das gründliche Trocknen der Bücher, zum Beispiel im Backofen.
Acht Millimeter große Öffnungen reichen jeder Hausmaus
Wundern Sie sich nicht, wenn Sie im Haus plötzlich Mäuse entdecken. Nur ein acht Millimeter großer Zugang dazu reichen bereits aus, um sich hindurch zu zwängen. Allerdings ist das Auslegen von Giftfallen in diesen Fällen verboten. Füllen Sie Lebendfallen einfach mit Speck oder Käse. Leicht angebrannt dürfen die Lebensmittel sein, um die Lockwirkung noch zu erhöhen und der Plage Herr zu werden. So können Sie die Mäuse anschließend wieder aussetzen und jeder hat seinen eigenen Lebensraum wiedergewonnen.