Haustiere stehen mit etlichen Zimmerpflanzen auf dem Kriegsfuß. Für uns Menschen schaffen sie zwar ein positives Raumklima. Nicht jedoch für „Katz und Hund“, wenn diese Tiere, größtenteils aus natürlichen Instinkten, intuitiv an den Zimmerpflanzen zu knabbern beginnen. Als giftig geltende Zimmerpflanzen können teils lebensbedrohliche Auswirkungen auf unsere guten Freunde des Hauses haben.
Palmen als tierisch gute Rückzugsorte
Mit einer tiergerechten Bepflanzung Ihrer Räume schaffen Sie ein sicheres Zuhause für Ihre Vierbeiner, sofern Sie bei der Gestaltung der Räume einige Einrichtungstipps für Haustierbesitzer beherzigen. Was die Sicherheit angeht, sind bestimmte Pflanzen durchaus möglich und sicher vor dem Anknabbern durch Hunde, Katzen, Nager oder Vögel. Als ideal erweisen sich grüne Zimmerpflanzen aus der Familie der Palmen. Sie sind erstens ungiftig und bieten zweitens einen sicheren Rückzugsort für die Haustiere, um sich in oder unter den großen Blättern der Palmen zu verstecken oder zwischen den Pflanzen zu spielen.
Schalen mit klarem, möglichst kalkfreiem Wasser, helfen bei der höher zu dosierenden Luftfeuchtigkeit, die von Ihren Pflanzen vorausgesetzt wird. Außerdem verhindern Sie damit die Staubbildung auf den Blättern. Zu den Pflanzensorten gehören beispielsweise die Livingstonpalme (Livitona rotundifolia) oder die Fischschwanzpalme (Caryota mitis). Beide benötigen helle Standorte, vertragen jedoch keine direkte Sonneneinstrahlung. Halten Sie die Erde der Pflanzen stets etwas feucht, wobei Sie Staunässe allerdings vermeiden sollten.
Genaues Abwägen ist Pflicht
Die Zustimmung des Vermieters zur Haustierhaltung sollte selbstverständlich vorliegen. Auf diese Weise schaffen Sie auch rechtlich gute Voraussetzungen für den Schutz Ihrer Haustiere, was sich auch auf die Verwendung giftiger Pflanzen in Ihrer Wohnung im Sinne der Tiere auswirkt. Tabu wären demnach die Pflanzenteile und insbesondere die Knollen der Alpenveilchen. Verschluckt ein Haustier diese Teile, könnte es zu Atemlähmungen, Erbrechen oder zu Durchfallerscheinungen kommen.
Beim Milchsaft von Christusdorn tritt, neben Magenbeschwerden, eventuell eine zeitweise Erblindung hinzu. Vorsicht ist auch bei Clivien geboten, besonders ihren Zwiebeln sowie dem Zwiebelstamm. Beides kann im schlimmsten Fall zu zentralen Lähmungen bei Ihrem Haustier führen. Zeigen Ihre tierischen Freunde etwa Schluckbeschwerden, könnte dies am Fensterblatt liegen, insbesondere an deren Blättern und Stielen. Letztes Beispiel wäre der beliebte Gummibaum. Die gesamten Pflanzenteile sind für Haustiere giftig, die Folgen können Erbrechen und/oder Durchfall sein.
Kein Streit zwischen Mieter und Vermieter
Was gilt es bei einer Tierhaltung in der Mietwohnung zu beachten? Wäre eine solche nicht im Mietvertrag festgeschrieben, ist ein Streit darüber so gut wie vorprogrammiert. Zwar ist das uneingeschränkte Verbot der Tierhaltung vom Gesetzgeber grundsätzlich als unwirksam erklärt worden. Es kann jedoch durchaus zu Einschränkungen seitens des Eigentümers, beispielsweise bezüglich der Lärmentwicklung, kommen. Die gute Nachricht: Kleintiere sind in einer Mietwohnung grundsätzlich erlaubt!
Zurück zum Pflanzenthema. Einen in der Regel tödlichen Verlauf für Haustiere nimmt das Fressen oder Anknabbern der giftigen Blätter des Kolbenfadens oder der Dieffenbachia bei mehrfachem Verzehr. Die betroffenen Tiere äußern ihren schlechten Zustand durch Reizungen ihres Mauls, vielfach zeigen sie auch einen andauernden Dämmerzustand.
Zur tiergerechten Haltung zählen gute Fressalternativen
Wohl kaum ein Tierfreund möchte, dass ein Haustier durch den Verzehr falscher oder giftiger Pflanzenteile Schäden erleidet. Die meisten wissen zum Beispiel, dass Hunde Katzen gerne Gras fressen und dieses Verhalten völlig normal ist. Hunde etwa benötigen Gras als Teil ihrer Verdauung, Katzen wird es möglich, verschluckte Härchen wieder auszubrechen. Bieten Sie Ihren Haustieren also Alternativen an, beispielsweise ausreichend Katzengras.
Bereits beim Verdacht darauf, dass Ihre Haustiere giftige Pflanzenteile gefressen haben könnten, sollten sie schnellstmöglich einen Tierarzt konsultieren und diesem die giftigen Pflanzenteile oder bereits Erbrochenes vorlegen. Oder Sie wenden sich an Mitarbeiter eines humanmedizinischen Zentrums, die Ihnen bei Vergiftungserscheinungen sicher gerne weiterhelfen werden.