Laut einer Umfrage zeigen in Deutschland rund 75 % der Bevölkerung ein gesteigertes Interesse am Thema Wohnen und Einrichten und dem statistischen Bundesamt ist zu entnehmen, dass im Durchschnitt pro Haushalt und Monat gut 200 Euro nur für Möbel und Einrichtungsgegenstände ausgegeben werden. Trotzdem kennen vielleicht auch Sie so manche Ecke Ihrer Wohnung, mit der Sie nicht wirklich zufrieden sind?
Wohnen mit Stil – Die Einrichtungsfehler erkennen
Es sind oft Kleinigkeiten, die das Gesamtbild einer Einrichtung stören. Mitunter aber sind es auch kapitale Fehler bei der Zusammenstellung der Möbel oder der Farben, sogenannte „Todsünden der Wohnungseinrichtung„. Selbst eine veränderte Positionierung von Einrichtungsgegenständen kann schon einen ganz anderen Eindruck hervorrufen. Ein paar der häufigsten Fehler sollen Ihnen hier einmal aufgezeigt werden und welche Lösungen es dafür gibt.
Zu leere oder zu volle Räume
Ein Raum kann überladen wirken oder er gibt dem Betrachter ein Gefühl der Leere. Hier den Mittelweg zu finden, ist nicht ganz einfach, denn auch zu viele Bilder an der Wand können, obwohl sie kaum Platz wegnehmen, den Raum übervoll wirken lassen. Ganz kahle Wände wiederum verbreiten Bahnhofshallen-Atmosphäre. Eine einfache Faustformel löst das Problem der richtigen Proportionierung des Inventars. Ein Drittel der Bodenfläche große Möbel, etwa ein Schrank und ein Sofa. Ein Drittel kleinere Möbel wie Tische, Hocker oder Vitrinen und ein Drittel Leerraum. Dasselbe Prinzip gilt für die Wände. Große und kleine Bilder sowie Leerraum zu je einem Drittel der Wandfläche, abzüglich Fenster- oder Türenflächen, wenn vorhanden.
Villa Kunterbunt oder besser nicht
Ein Wohnraum dient in der Regel zur Entspannung, es sollte ein Wohnzimmer zum Wohlfühlen sein. Wenn jedoch ein bunter Farbenmix den Bewohner erwartet, kann von Entspannung kaum die Rede sein. Die optische Sensorik des Menschen reagiert auf Farbwechsel mit Aufmerksamkeit, ja sogar mit Warnsignalen. Der Evolution sei Dank, denn in der Natur dienen im Besonderen grelle Farben wie Rot oder Gelb als Warn- oder Lockmittel. Wirklich entspannend sind etwa Farben wie Grau, Weiß, Ocker und Hellblau, wobei der eine oder andere Farbtupfer durchaus erlaubt und auch gewollt ist. Bei einer einheitlichen Farbgebung lassen sich auch unterschiedliche Möbelstile gut miteinander kombinieren. So passt ein modernes hellbraunes Ledersofa ohne weiteres zu einer Biedermeierkommode mit intensiver Holzmaserung.
Es werde Licht, aber richtig
Die Beleuchtung kann definitiv Akzente setzen, sie sollten Beleuchtung bewusst verwenden. Sicher ist die Deckenlampe eine Notwendigkeit, gemütlicher wird Ihr Heim jedoch mit verschiedenen Lichtinseln, die dem Raum abends und nachts eine eigene Struktur verleihen. Sehr wichtig ist hierbei die Wahl der Lichtfarbe.
Angepasstes Wohnen – Was ist das?
Die Wohnung soll den Bedürfnissen der Bewohner entsprechen und nicht umgekehrt. Wenn sich eine Familie mit einem oder zwei Kindern mit wertvollen und hochempfindlichen Design-Möbeln einrichtet, werden entweder die Kinder oder die Möbel leiden. Unzufriedenheit in der einen oder anderen Art ist auf jeden Fall vorprogrammiert. Darum sollte die Einrichtung auf jedes Familienmitglied und dessen Alter abgestimmt sein. Das bedeutet keineswegs, dass sich die Einrichtung auf dem Sperrmüll geholt wird, da sich dann der Schaden in Grenzen hält. Besser sind robuste Möbel aus Vollmaterialien, die vielleicht genauso teuer wie empfindliche Designmöbel sind, jedoch eine weit höhere Lebensdauer aufweisen und durchaus Chic besitzen.
Wohnen wie im Hotel?
Es kann alles übertrieben werden. Bei dem Bedürfnis eines perfekten Stylings für die Wohnung können Sie es auf die Spitze treiben und vielleicht das Ketchup in der Küche wie das Shampoo im Badezimmer in neutrale Flaschen umfüllen, damit das Auge nicht durch allzu buntes Werbe-Plastik gestört wird. In einer Konsumwelt sind jedoch die konsumierten Produkte des Einzelnen nun mal ein Teil der Identität und der Persönlichkeit. Dies zu verstecken, mag in einem Hotel angebracht sein, aber in einer Wohnung sind diese Kleinigkeiten eher ein Bestandteil des Charmes, den eine Wohnung ausstrahlt. Derartige Übertreibungen beim Einrichten sorgen bei Freunden und Bekannten eher für Befremdlichkeit, denn schließlich gilt der Besuch den Bewohnern und nicht der Wohnung.