Machen Sie sich die Geister der Luft und des Wassers zu Freunden! So zumindest ist das Ziel der daoistischen Harmonielehre zu verstehen, wenn Sie Feng-Shui anwenden. Was es damit auf sich hat und welche Dinge daraus auch für Sie wichtig sein könnten, erfahren Sie hier.
Woher kommt Feng-Shui?
Im Feng-Shui kommen drei chinesische Philosophien zur Anwendung, die des Yin und Yang, die acht Trigramme und die Fünf-Elemente-Lehre. Das, was sich nach reichlich fernöstlicher Esoterik anhört, begründet die Jahrtausende alte Kultur Chinas, deren Zivilisation schon auf einem sehr hohen Stand war, als der größte Teil der Bewohner Europas noch vorwiegend in Wäldern lebte.
Wird die Lehre des Feng-Shui genauer betrachtet, fällt die Nähe zu modernen Erkenntnissen in der Raum- sowie der Landschaftsarchitektur auf. Vielleicht haben die alten Chinesen einfach nur intuitiv erkannt, wozu heute umfassende Forschungen und Studien notwendig sind. Es kann sich für Sie durchaus lohnen, die eine oder andere Einrichtungsidee aus dem Feng-Shui zu übernehmen, zumal hierbei der Leitspruch zu Anwendung kommt, dass weniger eher mehr ist.
Die Feng-Shui-Achse ermitteln
Im Feng-Shui geht es vor allem darum, die Energien möglichst frei fließen zu lassen. Dazu ist es notwendig, die Achse Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses zu ermitteln. Dies dient im Weiteren der Ausrichtung der Möbel, wenn Sie zum Beispiel Ihr Schlafzimmer nach Feng Shui einrichten möchten. Ausschlaggebend hierfür ist die Blickrichtung Ihres Hauses, also die Windrichtung der Frontseite. Mit einem Kompass lässt sich dies einfach feststellen. Jeder Blickrichtung ist wiederum eine Sitzrichtung zugeordnet, also die Anordnung von Stühlen, Sofas und Betten und in welche Richtung davon geblickt wird.
- Blickrichtung Nord – Sitzrichtung Süd
- Blickrichtung Nordost – Sitzrichtung Südwest
- Blickrichtung Ost – Sitzrichtung West
- Blickrichtung Südost – Sitzrichtung Nordwest
- Blickrichtung Süd – Sitzrichtung Nord
- Blickrichtung Südwest – Sitzrichtung Nordost
- Blickrichtung West – Sitzrichtung Ost
- Blickrichtung Nordwest – Sitzrichtung Südost
Wie Sie vielleicht jetzt schon sehen können, ist Feng-Shui sehr umfassend. Wer sich intensiv danach richtet, wird schon bei der Wohnungs- oder Haussuche auf diese Achsenkombination achten. Hinter diesen Kombinationen stehen jeweils bestimmte Aspekte, die den Lebensweg der Bewohner beeinflusst. Alle Werte der verschiedenen Achsenkombinationen aufzuzählen, würde hier den Rahmen sprengen, aber als Beispiel beeinflusst die Kombination „Blickrichtung Nord – Sitzrichtung Süd“ die beruflichen Belange, also die Karriere, auf positive Weise.
Die Möbelauswahl nach Feng-Shui
Für das passende Chi in der Wohnung braucht es auch die passenden Möbel. Geht es um Gartenmöbel, so sollten natürliche Materialien gewählt werden. Weiche Hölzer der Birke oder der Fichte sind einem harten Teak Holz vorzuziehen.
Für den Wohnraum gibt es ebenso ein paar Grundregeln bei der Einrichtung. Ein Sofa sollte mit Blick in einem offenen weiten Raum ausgerichtet sein und mit der Rückseite an einer Wand stehen, so gibt es Halt und Geborgenheit. Dass sich die Energie im Raum nicht stauen kann, verzichtet man auf offene Regale. Die Möbel und die Dekoration sollen leicht wirken und sein. Dann ist auch das Leben in den Räumen leicht.
Insgesamt braucht ein Raum, der nach dem Feng-Shui Prinzip eingerichtet wird, klare Strukturen. Geeignete Stühle hierfür sind Schwingstühle. Hier bleibt die Energie im Fluss. Ein ovaler oder runder Tisch unterstützt eine gute Kommunikation und entspricht der Lehre.
Spiegel müssen mit Bedacht aufgehängt werden. Wenn sie nicht nötig sind, sollte man lieber auf sie verzichten. Wird im Schlafzimmer ein Spiegel gebraucht, so darf er nicht gegenüber vom Bett angebracht werden. Im Flur hängt ein Spiegel gut, wenn er keine Tür auf seiner gegenüberliegenden Seite hat.
Elektrogeräte stören den Energiefluss. Ein wichtige Wohlfühlfaktor, nicht nur nach der Feng-Shui Lehre, ist Ordnung.
Der Haus- oder Wohnungseingang: Der Weg der Lebensenergie
Dem Wohnungs- wie dem Hauseingang kommen im Feng-Shui besondere Bedeutungen zu. Sie sind Öffnungen für den Fluss positiver Lebensenergie von außen nach innen, dem Chi. Darum sollten Eingangsbereiche weitgehend unverstellt bleiben und frei von negativer Energie sein. Ein Mülleimer in der Nähe wäre so eine negative Energie. Den positiven Aspekt verstärken hingegen etwa Spiegel, Grünpflanzen, helle Farben und ebenso eine gute Ausleuchtung des Flurs, aber auch des unmittelbaren Außenbereichs. Aber auch Wohnräume, zum Beispiel das Wohnzimmer nach Feng Shui einrichten, gehört zu einem ganzheitlichen Konzept des Feng Shui.
Die Häuser im Haus
Das Hausinnere oder die Wohnung wird im Feng-Shui in Häuser unterteilt, den sogenannten Bagua. Es handelt sich hierbei um neun Quadrate, wovon das Thai Chi Haus in der Mitte platziert ist und alle weiteren Häuser sich darum herum gruppieren. Die Häuser besitzen eine farbliche Zuordnung, aber sind ebenso themenbezogen. Nach diesem Schema lassen sich die einzelnen Wohnräume gestalten. Die Häuser des Bagua im Einzelnen:
- Reichtum – Erinnerungen an positive Erlebnisse, Grün- und Rottöne als Farben
- Ruhm – dieses Haus stellt die Präsenz nach außen dar. Rot, viel Licht und helle Möbel
- Partnerschaft – gemütlich eingerichtet, Gelb, Weiß und Rosé als Farben
- Familie – Bilder der Verwandtschaft, Erbstücke
- Thai Chi – dieser Bereich bleibt frei, Gelb und Ocker zur Wandgestaltung
- Kinder – Musik, schöne Bilder und blühende Blumen
- Wissen – Bücher oder eine Bibliothek, Farbe Grün mit roten Akzenten
- Karriere – ein helles Blau für dieses Haus
- Hilfreiche Freunde – einladend gestaltet, frische Blumen und die Farben Weiß, Schwarz, Silber und Grau
Als Europäer wird es Ihnen vielleicht nicht leicht fallen, alle Aspekte des Feng-Shui im Detail zu verstehen, aber eigentlich geht es um etwas, was die meisten Menschen überall auf der Welt wollen: einen friedlichen und harmonischen Lebensweg.