Es ist immer wieder das gleiche Spiel: Entweder ist es zu wenig Farbe, um beispielsweise den Rest des Zimmers fertig zu streichen, oder es ist noch einiges an Farbe übrig, für die aber im Moment kein Verwendungszweck besteht. Wenn es dazu noch ein besonderer und selbst angemischter Farbton ist, von dem vielleicht noch ein halb voller Eimer übrig ist, beschränkt sich seine spätere Nutzung zusätzlich. Immerhin lässt sich die Farbe aufbewahren, um damit Nachbesserungen oder Reparaturen auszuführen. So etwa dann, wenn sich Ihr Kind mit dem Filzstift an der frisch gestrichenen Wand verewigte.
Wie bewahren Sie Dispersionsfarbe richtig auf?
Der wichtigste Punkt bei der Aufbewahrung von Dispersionsfarbe besteht darin, dass Sie sie möglichst luftdicht verschließen. Bei kleineren Mengen können hierzu Gemüsegläser oder Marmeladengläser genutzt werden. Bei größeren Mengen bleibt wohl nur der Farbeimer, indem die Grundfarbe erworben wurde. Säubern Sie den Rand des Eimers wie auch die Innenseite des Deckels mit einem Lappen oder einem Putzlumpen und drücken Sie den Deckel fest auf den Eimer. Bevor Sie dies jedoch tun noch ein kleiner Tipp, der die Haltbarkeit der Dispersionsfarbe zusätzlich verlängert. Er kann ebenso für kleinere Glasgefäße angewendet werden. Schütten Sie vorsichtig etwas Wasser auf die Farbe, sodass sich diese nicht vermischt. Eine etwa 2 cm dicke Wasserschicht verhindert zusätzlich, dass Sauerstoff an die Farbe gelangt und diese austrocknet oder beginnt zu schimmeln.
Wie lange Dispersionsfarbe auf diese Weise aufbewahrt werden kann, hängt von der Umgebungstemperatur des Lagerortes ab. Bei Glas ist auch das einfallende Licht ein Faktor. Daraus ergibt sich, dass Sie angebrochene Dispersionsfarbe möglichst kühl und dunkel lagern sollten. In der Regel ist sie jedoch noch nach einem Jahr ohne Probleme verwendbar. Ein exaktes Ablaufdatum oder ein Mindesthaltbarkeitsdatum gibt es nicht. Es gilt, es einfach auszuprobieren. Öffnen Sie den verschlossenen Behälter und rühren Sie die Farbe auf. Durch die zusätzliche Wasserschicht bildet sich zumindest in den ersten Monaten keine Haut auf der Oberfläche. Wenn Sie jedoch einen fauligen Geruch wahrnehmen, ist die Farbe nicht mehr zu gebrauchen. Verstreichen können Sie die Farbe dann noch durchaus, allerdings müssen Sie dann mit dem Geruch leben, da nützt selbst gründliches Lüften nichts. Noch flüssige, aber nicht mehr verwendbare Dispersionsfarbe darf nicht im Hausmüll entsorgt werden. Allerdings können Sie den offenen Farbeimer auch einfach stehen lassen, bis die Farbe eingetrocknet ist. Dann ist die Entsorgung über den Hausmüll möglich.
Wasserlösliche Lacke und Farben aufbewahren
Für wasserlösliche Lacke gelten in Bezug auf die Aufbewahrung die gleichen Vorgaben wie für die Dispersionsfarbe, inklusive des Tricks mit der Wasserschicht.
Lösungsmittelhaltige Lacke und Farben aufbewahren
Nicht wasserlösliche Lacke und Farben werden mit verschiedenen Lösungsmitteln versetzt, um sie besser verstreichen zu können und ihre Oberflächeneigenschaften zu verändern. Diese Lösungsmittel verdunsten sehr schnell an der Luft, wesentlich schneller als Wasser. Wie bei der Dispersion sind auch bei diesen Lacken der Sauerstoff und die Verdunstung zur Aufbewahrung der größte Feind. Folglich gilt auch hier, dass Reste gut verschlossen werden sollten, entweder im Originalgefäß, in dem die Farbe gekauft wurde, oder in Glasgefäßen. Vermeiden Sie speziell bei lösungsmittelhaltigen Farben die Nutzung von Kunststoffbehältern. Nicht alle Kunststoffe sind resistent gegen Verdünner oder Terpentin.
In diesem Fall zieht übrigens der Trick mit dem Wasser nicht. Würden Sie der Farbe Wasser zusetzten, käme es zur Bildung einer Emulsion, die letztlich die Farbe unbrauchbar macht. Es gibt aber einen anderen Weg, die Aufbewahrungszeit zu verlängern. Verschließen Sie das Gefäß so dicht, das nichts ausfließen kann und stellen Sie es dann auf den Kopf. Dadurch erfolgt der Verdunstungsprozess auf der Unterseite inklusive der sich dabei bildenden Haut. Wollen Sie die Lackfarbe nach einigen Monaten oder auch nach einem Jahr wieder nutzen, einfach das Gefäß umdrehen, öffnen und loslegen.
Für lösemittelhaltige Farbe gilt in der Entsorgung dasselbe wie für wasserlösliche Farben. Eingetrocknet in den Hausmüll, flüssig in das Schadstoffmobil oder den örtlichen Wertstoffhof. Und wenn Sie einmal auf dem Wertstoffhof sind, lässt sich im gleichen Zug gleich wunderbar die Wohnung noch mit entrümpeln, denn mal ehrlich: Jeder hat doch Zuhause die ein oder andere Sache, die eigentlich schon länger auf eine Fahrt zum Wertstoffhof gewartet hat.