Ist ein Gasanbieterwechsel auch in Mietwohnungen möglich?

Die Frage, ob auch für Mietwohnungen der Wechsel des Gasanbieters möglich ist, lässt sich nicht mit einem grundsätzlichen Ja oder Nein beantworten. Es kommt auf die Bedingungen an.

Die einfachsten Voraussetzungen für den Wechsel des Gasanbieters bei Mietwohnungen liegen dann vor, wenn für die jeweilige Wohneinheit ein eigener Gaszähler montiert ist. Dann steht dem Wechsel zu einem anderen Anbieter nichts im Wege. Wenn Sie nicht wissen, wo Ihr Gaszähler installiert ist, fragen Sie am besten die Hauverwaltung oder den Vermieter. Der Eigentümer oder Verwalter ist übrigens dazu verpflichtet, darüber Auskunft zu geben.

Der Vermieter ist verpflichtet Auskunft zu geben, wo der Gaszähler installiert ist

Der Vermieter ist verpflichtet Auskunft zu geben, wo der Gaszähler installiert ist

Mietwohnungen mit Gaszentralheizung – Eine sehr komplexe Angelegenheit

Wesentlich komplizierter wird es, wenn in einem Mehrfamilienhaus oder einer Wohnanlage mit mehreren Mietparteien eine Gaszentralheizung verbaut ist. Um aus einer ursprünglichen Gaszentralheizung für zwei oder mehr Mietparteien eine Anlage mit separaten Gaszählern für jede Wohnung zu machen, ist ein erheblicher Aufwand nötig. Zunächst einmal bedeutet die Aufteilung, dass jede Wohneinheit auch über eine eigene Heizanlage verfügt. Dazu muss in jede Wohnung eine Gasleitung verlaufen, die nicht in Verbindung mit den anderen Wohnungen steht.

Allein die baulichen Umbaumaßnahmen, die für die Realisierung getrennter Gaszähler bei einer bestehenden Gaszentralheizung notwendig sind, werden wohl jeden Vermieter beziehungsweise Eigentümer abwinken lassen. Denn vom Eigentümer ist es abhängig, ob aus einer Zentralversorgung eine Einzelversorgung wird. Eine Pflicht des Eigentümers gegenüber seinen Mietern, einen getrennten Gaszähler einzubauen, besteht nämlich nicht. In der Regel erfolgt bei Zentralheizungen die Erfassung des Gasverbrauchs der einzelnen Mietparteien über Wärmemengenzähler.

Wird Gas wieder teurer?

Natürlich kann der Mieter gegenüber dem Vermieter argumentieren, dass der Gaspreis des aktuellen Anbieters zu hoch und ein Wechsel vernünftig ist. Es bleibt jedoch Sache des Vermieters, ob er darauf eingeht oder nicht.

Immerhin kann ein Mieter seine Forderung nach einem Wechsel des Gasanbieters damit untermauern, dass 32 auf dem deutschen Markt vertretene Gasanbieter für das Jahr 2018 eine Gaspreiserhöhung durchführten oder noch durchführen werden, und das um durchschnittlich 4,7 %. Dem stehen aber 65 Gasversorger gegenüber, die im Jahr 2018 die Gaspreise senken, und zwar um 4,6 % im Mittel. Die Suche nach einem günstigeren Gasversorger mit einem daran anschließenden Wechsel ist dementsprechend für Mieter wie für Eigentümer eine Sache, die sich durchaus positiv im Haushaltsbudget bemerkbar machen kann. Um den günstigsten Gaspreis für Ihre Wohnung zu finden, lohnt sich ein Vergleich der Anbieter, zum Beispiel über den Gastarifrechner von Verivox.

Mit einem Vergleich der Anbieter lässt sich bares Geld sparen

Mit einem Vergleich der Anbieter lässt sich bares Geld sparen


Das Vergleichsportal Verivox zeichnet sich nicht nur beim Gaspreisvergleich durch seine Neutralität und den hohen Informationsgehalt aus. Anhand der wichtigsten Angaben, wie der Postleitzahl, der Wohnungsgröße oder dem Verbrauch ermittelt Verivox zudem den günstigsten Anbieter für Ihre Region. Dabei können über ein Menü bestimmte Ausschlusskriterien voreingestellt werden, etwa nur Gasanbieter mit Öko- und Klimatarifen oder einer Preisgarantie.

Wie entwickelt sich der Gaspreis?

Nach wie vor hängt der Gaspreis am Öl. Ziehen die Preise am Rohöl-Markt an, folgt dem unweigerlich kurz danach auch der Gaspreis. Aktuell ist der Rohölpreis als recht volatil anzusehen, wofür mehrere Faktoren verantwortlich sind. So etwa mögliche Erhöhungen des Leitzinses der US-Notenbank FED oder Entscheidungen der OPEC. Interessant ist aber auch, dass China am 26. März 2018 eine eigene Rohölbörse in Schanghai ins Leben ruft, an der Rohöl nicht mehr in Dollar, sondern im chinesischen Yuan gehandelt wird. Noch ist nicht abzuschätzen, wie sich dies auf den Weltmarkt für Öl und damit letztlich für den Verbraucher auswirkt. Da die Mehrheit der Gasversorger die Preise für das Jahr 2018 senkt, gehen diese vermutlich davon aus, dass Rohöl und damit auch Gas im Preis sinken oder zumindest stabil bleiben.

Das Heizen mit Gas wird im Jahr 2018 nicht unbedingt teurer

Das Heizen mit Gas wird im Jahr 2018 nicht unbedingt teurer


Genau wie beim Strom ist es auch beim Gas lohnenswert, die Preise zumindest einmal in 12 Monaten auf den Prüfstand zu stellen. Der bürokratische Aufwand hält sich in Grenzen und je nach Verbrauch können es einige hundert Euro pro Jahr sein, die sich für Sie einsparen lassen. Als Mieter mit eigenem Gaszähler sollten Sie dies nutzen und Mieter in Häusern mit Zentralheizung können ihren Vermieter immerhin darauf aufmerksam machen, dass sich ein Gaspreisvergleich für alle lohnt.

veröffentlicht am 01.03.2018