Sie werden nicht umsonst als die Königinnen der Blumen betrachtet: die Orchideen. Kaum eine andere Pflanze kann mit der Vielfalt in der Ausformung und Farbgebung während der Blütezeit mit den Orchideen mithalten. Dabei ist sie sehr weit verbreitet. Es gibt sie auf fast jedem Kontinent und in den unterschiedlichsten Klimazonen. Allerdings beweisen sich hauptsächlich die in den Tropen und Subtropen vorkommenden Orchideen durch ihre unzähligen Variationen.
Das liegt vor allem an der Konkurrenz in den warmen Gebieten der Erde. Hier muss sich die Orchidee anstrengen, um etwa Kolibris oder Insekten anzulocken, damit diese den Blütenstaub zur Vermehrung weiter tragen. Also bietet die tropische Orchidee ihren fliegenden „Kunden“ bezaubernde Düfte, Formen und Farben, die den Menschen gleichermaßen begeistern.
Den Dschungel ins Haus holen
Den Gästen aus den exotischen Gegenden dieser Welt gefällt es durchaus auch in den eher raueren mitteleuropäischen Gefilden, wenn denn dafür gesorgt wird, dass die Umgebung stimmt. In Deutschland werden die Orchideen, die ursprünglich in den Breitengraden um den Äquator beheimatet sind, als Topfpflanzen in der Wohnung gehalten. Für den Außenbereich sind sie zu empfindlich, mit Ausnahme warmer Sommertage. Dafür sorgen sie in der Wohnung mit ihrer Exotik für ein außergewöhnliches Ambiente.
Während der Sommerzeit stellt die innere Fensterbank meist den idealen Platz dar, denn Tageslicht und vor alle Sonne sind wichtige Komponenten, um die Orchidee zufriedenzustellen. Ebenso gehören ausreichend Wasser und eine hohe Luftfeuchtigkeit dazu. Aber auch das sind Bedingungen, die während der warmen Jahreszeit meist erfüllt werden.
Ganz anders sieht es hingegen in den Wintermonaten aus. Kälte, fehlendes Sonnenlicht und trockene Luft setzen der Orchidee gewaltig zu. Dagegen muss Abhilfe geschaffen werden, wenn die Königin blühen soll.
Das ideale Klima für Orchideen
In der Regel sind die im Winter üblichen Raumtemperaturen von 20 bis 23 Grad ausreichend für die Orchidee. Allerdings verursachen Zentralheizungen, hierbei vor allem Fußbodenheizungen, eine sehr trockene Luft. Die Pflanzen benötigen jedoch eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, wie sie sie aus ihren Heimatländern kennen. Um dies zu realisieren, bestehen verschiedene Möglichkeiten.
Wer etwa eine ganze Sammlung exotischer Orchideenarten sein eigen nennt, könnte diese in ein Terrarium setzen, indem sich die klimatischen Bedingungen hervorragend steuern lassen. Zudem ist ein Orchideenterrarium ohne Zweifel ein wunderbarer Blickfang im Haus oder der Wohnung. In dem begrenzten Raumvolumen des Terrariums lassen sich gezielt Luftbefeuchter einsetzen genauso wie Tageslichtlampen, die den fehlenden Sonnenschein simulieren.
Es geht aber auch mit anderen Mitteln, wenn beispielsweise einzelne Orchideen genügend Luftfeuchtigkeit erhalten sollen. Dazu wird ein Übertopf benötigt, der um einiges größer ist als der Topf mit der Orchidee. In den Übertopf werden Blähton-Kugeln gefüllt und der Orchideentopf dazwischen gesetzt. Die im Anschluss befeuchteten Blähton-Kugeln geben das in ihnen gespeicherte Wasser langsam ab, wobei die warme Feuchtigkeit direkt aufsteigt und so die Orchidee versorgt. Hin und wieder die Blätter mithilfe einer Sprühflasche zu befeuchten ist ein zusätzlicher Service, den die Blume gerne annimmt. Das eigentliche Tränken der Orchidee darf einmal die Woche erfolgen. Hierbei kann der gesamte Topf für ein paar Sekunden in Wasser getaucht werden. Danach das überschüssige Wasser abtropfen lassen und die Orchidee wieder zurück in den Übertopf setzen.
Die Behandlung im Winter blühender Orchideen
Viele Orchideen blühen gerade während der Winterzeit, vor allem die, deren Ursprungsort südlich des Äquators liegt. Während der winterlichen Blütezeit sollte so alle vier bis sechs Wochen eine Düngung erfolgen. Aber nur während des Blühens. Orchideen, die gerade nicht blühen, benötigen auch keine Düngung.
Wenn eine Orchidee während der Winterzeit ihre Blüten zeigt, ist dies ein sehr gutes Zeichen für eine umfassende Pflege. Vor allem ist es ein Beweis, dass die Pflanze ausreichend Licht erhält. In den Wintermonaten Dezember und Januar ist dies mitunter nicht einfach. Selbst auf der Bank eines nach Südwesten ausgerichteten Fensters kommen hierbei durchschnittlich nur etwa zwei Sonnenstunden pro Tag zusammen. Für den sonnenhungrigen Exoten viel zu wenig. Da hilft nur der Einsatz der bereits erwähnten Tageslichtlampen. Diese gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Ausführungen, nicht nur für Terrarien, sondern ebenso für Einzelstandorte von Orchideen.
Die Orchidee ins rechte Licht rücken
Gemeinsam mit einem attraktiven Übertopf für den Blähton lassen sich zusammen mit der Beleuchtung durch die Tageslichtlampe wunderschöne Arrangements zaubern, in deren Mittelpunkt die Königin der Blumen steht. Dabei kann eine entsprechende Abstimmung auf den Einrichtungsstil vorgenommen werden, wobei die Blüten der Orchidee vielleicht die eine oder andere Erinnerung an fremde Gestade hervorrufen.