Die richtige Pflege für Ihre Holzmöbel

Holz ist ein „lebendiger“ Werkstoff. Je nach Art reagiert Holz auf Umwelteinflüsse unterschiedlich stark. Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit, Chemikalien, aber auch extreme Trockenheit können das Material so stark beeinflussen, das es sich unter Umständen zusammenzieht, aufquillt, die Oberfläche farblich verändert oder Risse bekommt. Dementsprechend ist es wichtig, Holz entsprechend seiner Charakteristik zu pflegen. Dabei ist Holz nicht einfach Holz. Dessen unterschiedliche Struktur muss bei der Pflege berücksichtigt werden.

Die einfache Pflege von Holzmöbeln und kleine Reparaturen

Im Großen und Ganzen sind Holzmöbel unter normalen Bedingungen sehr robust und eine Einrichtung mit Naturmaterialien kann sehr wohnlich sein. Es genügt, wenn Sie Holzmöbel regelmäßig abstauben oder mit einem feuchten und weichen Tuch abwischen. Auf aggressive Reiniger sollte verzichtet werden und bei Harthölzern wie Esche oder Eiche ist es empfehlenswert, für darauf abgestellte Gegenstände aus Metall einen Untersetzer zu verwenden, da diese mit dem Holz reagieren und so Kratzer vermieden werden.

Verzichten Sie bei der Pflege von Holzmöbeln unbedingt auf aggressive Reiniger!

Verzichten Sie bei der Pflege von Holzmöbeln unbedingt auf aggressive Reiniger!

Glasränder auf Holzmöbeln

Der wohl häufigste „Unfall“ mit Holzmöbeln sind Ränder von darauf abgestellten Trinkgläsern, Vasen oder Flaschen. Wenn möglich, sollten Sie diese sofort trocken reiben. Ist der Rand schon älter und die Feuchtigkeit in das Holz eingedrungen, hilft etwas Speiseöl, gemischt mit Salz. Die Mischung an der betreffenden Stelle einreiben und etwas warten. In der Regel verschwindet der Rand nach kurzer Zeit. Anschließend sollte das Holz mit Holzöl oder Wachs versiegelt werden.

Kratzer auf Holzmöbeln

Weniger tiefe Kratzer und Schrammen auf polierten Holzoberflächen lassen sich mit Essig und Öl, eins zu eins gemischt, beseitigen. Die Kratzer damit betupfen und anschließend mit einem weichen Tuch abreiben. Mitunter muss der Vorgang mehrmals wiederholt werden. Tief gehende und breite Kratzer sind am besten mit Holzkitt oder Möbelwachs in der passenden Farbe anzugehen. Vorher ungeschütztes Vollholz sollte mit einer Lasur, Öl oder Lack in der passenden Tönung geschützt werden.

Dellen in Holzmöbeln

Durch stumpfe Einwirkung können im Holz Dellen entstehen. Tatsächlich lassen sich diese wie bei Metall „herausdrücken“, allerdings funktioniert dies bei Holz etwas anders. Die betreffende Stelle etwas anschleifen, verwenden Sie hierzu 60er-Schleifpapier. Danach die Stelle gut mit Wasser besprühen. Nun legen Sie ein wirklich feuchtes Tuch über die Stelle und drücken ein heißes Bügeleisen darauf. Der so entstehende Wasserdampf lässt das Holz aufquellen und die Delle verschwindet. Danach den Bereich mindestens 12 Stunden trocknen lassen, bevor er versiegelt wird.

Holz in seinen Verarbeitungsvarianten und sein Verhalten

Massiv- oder Vollholz

Es ist Holz aus einem Stück, sprich aus einem Stamm und es wird immer „arbeiten“. Vollholz reagiert mitunter extrem auf die jeweiligen Umweltbedingungen. Je nach Holzart kann es etwa bei hoher Trockenheit mehrere Zentimeter schrumpfen. Im Idealfall beträgt die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit 45 bis 55 %. Wenn Sie dies nicht berücksichtigen, kann es durchaus mal Krachen im Gebälk, und zwar wortwörtlich. Das Sprichwort leitet sich von Dachstühlen aus Vollholz ab, die sich in trockenen Sommern zusammenziehen und Spannungsrisse bekommen, deren Entstehung deutlich zu hören ist.

Vollholz ist übrigens keineswegs gleichbedeutend mit Hartholz. Heute werden die meisten Vollholzmöbel aus Nadelhölzern wie Fichte oder Tanne gefertigt. Dies sind jedoch eher weiche Holzarten für Möbel und sollten nicht unbehandelt bleiben. Eine Lasur, ein Holzöl oder auch ein Lack schützt das Holz.

Eine Lasur, ein Holzöl oder ein spezieller Lack kann Ihre Vollholzmöbel schützen

Eine Lasur, ein Holzöl oder ein spezieller Lack kann Ihre Vollholzmöbel schützen

Holzwerkstoffe

Darunter ist alles zu verstehen, was unter Verwendung von Holz sowie anderen Materialien für die Fertigung von Möbeln oder Bauteilen hergestellt wird. Dazu zählen das Leimholz, Spanplatten, Faserplatten, Sperrholz und ebenso Tischlerplatten. Wohnen mit Holz wird dabei übrigens immer beliebter. Je nach Art besitzt der Werkstoff eine Beschichtung, ein Laminat. So etwa Küchenarbeitsplatten, die häufig aus einer Holz-Kunstharz-Verbindung bestehen und über ein Holzdekor verfügen. Der Vorteil dieser Holzwerkstoffe besteht zum einen darin, dass sie sich kaum noch aufgrund fehlender Luftfeuchtigkeit verziehen und, mit Ausnahme der Echtholzmaterialien wie Leimholz oder Sperrholz, sehr pflegeleicht sind. Allerdings sind die Qualitäten sehr unterschiedlich und damit auch die Haltbarkeit. Bei einigen der Produkte stellt sich zudem die Frage nach der Nachhaltigkeit.

Rattan- oder Flechtrohr

Echtes Rattan wird heute eher selten verarbeitet, die Alternative ist Polyrattan

Echtes Rattan wird heute eher selten verarbeitet, die Alternative ist Polyrattan


Echtes Rattan ist heute relativ selten und aufgrund der aufwendigen Verarbeitung recht teuer. Es besitzt auch den Nachteil, dass es für den Außenbereich nur verwendet werden kann, wenn Sie es zuvor gut wachsen oder es schon von Herstellerseite eine Kunststoffschicht besitzt. Im Innenbereich ist die Pflege sehr einfach. Ein feuchtes Tuch genügt.

veröffentlicht am 18.05.2018