Teppich selber reinigen mit Hausmitteln

Selbst der schönste Teppich ist nicht gegen Staub und Schmutz immun. Bevor allerdings zur Chemiekeule gegriffen oder das gute Stück gar entsorgt wird, gibt es einige wertvolle Tipps und Tricks, wie sich der Teppich einfach mithilfe von Hausmitteln wie Backpulver, Seife oder Essig reinigen lässt.

Dabei sollte man die Merkmale von jedem Teppich beachten, denn ein Wollteppich benötigt eine andere Behandlung als ein Orient.

Teppich selber reinigen

Teppich selbst reinigen: Das gilt es zu beachten

Bevor es an die Fleckentfernung geht, gibt es einiges zu beachten. Teppiche sind in ihrer Art grundverschieden. Darum sind die folgenden Tipps nicht für jedes Exemplar gleichermaßen geeignet. Teppiche aus Kunstfaser sind beispielsweise resistenter gegenüber Reinigungsmaßnahmen, während Teppiche aus Naturfasern bei Feuchtigkeit schnell Schaden nehmen. Die kleine Übersicht zeigt die besonderen Merkmale auf:

Teppichmaterial Merkmale
Kunstfaserteppich
  • Fasern aus Polyester, Nylon, Polyacryl
  • Strapazierfähig
  • Leichte Reinigung
  • Vorsicht bei Hitze!
Wollteppich
  • Fasern aus Schurwolle
  • Entfettete Schafswolle ist schmutzunempfindlich
  • Reagiert auf Feuchtigkeitsaufnahme (dehnt sich, zieht sich zusammen)
  • Vorsicht bei zu viel Feuchtigkeit und Nässe!
andere Naturfaserteppiche
  • Fasern aus Kokosfasern, Sisal, Aloe
  • Reagiert auf Feuchtigkeitsaufnahme (dehnt sich, zieht sich zusammen)
  • Vorsicht bei zu viel Feuchtigkeit und Nässe!
Orientteppich
  • Fasern aus Seide, Baumwolle, Schafswolle
  • An sich robust
  • Vorsicht bei chemischen Reinigern!

Weiterhin sollte vor jeder Reinigungsmaßnahme der jeweilige Teppich auf Farbechtheit geprüft werden. Dazu gibt man das zu verwendende Mittel auf eine unauffällige, kleine Stelle und schaut, wie das Material darauf reagiert. Findet keine unerwünschte Veränderung des Teppichs statt, kann das Mittel nun auf den eigentlichen Stellen angewandt werden.

Teppich reinigen: Tipps zum Frühjahrsputz

Kleinere Teppiche aus Kunstfaser lassen sich problemlos im Schonwaschgang ohne Schleudern in der Waschmaschine reinigen. Anschließend gleichmäßig aufhängen und trocknen lassen.

Teppiche, die schlecht auf Feuchtigkeit reagieren, können derweil ausgeklopft werden. Dabei ist lediglich darauf zu achten, dass auf die Unterseite geklopft wird, da man andernfalls den Schmutz in die Fasern regelrecht einarbeitet.

Bei Kunstfaserteppichen, die eine große Fläche des Raums einnehmen, hat sich eine Seifenlauge aus Wasser und Waschmittel, bzw. Kernseife bewährt. Diese wird mit einem feuchten Tuch oder Schwamm gleichmäßig aufgetragen. Der Teppich sollte nur feucht, jedoch nicht nass sein. Nach einigen Minuten Einwirkzeit wird die Lauge mit einem trockenen Tuch aufgetupft.

Farben im Orientteppich mit Essigwasser auffrischen

Echte Orientteppiche sind traditionell sehr widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse. Trotzdem sorgt Staub und Schmutz dafür, dass die Farben nicht mehr strahlen. Die Schwierigkeit bei Orientteppichen ist jedoch, dass man den Teppich reinigen muss ohne auf Chemikalien zurückzugreifen. Alles kein Problem, denn die Lösung hierfür heißt Essig.

Hausmittel zum Teppich reinigen

Dazu wird ein Eimer mit Essigwasser gefüllt (Mischungsverhältnis 1:1). Mit einem vollgesaugten Baumwolltuch wird der Teppich sorgfältig abgetupft. Nicht rubbeln, da sonst der Schmutz in den Teppich eingearbeitet wird. Die Essigsäure löst den Schmutz und lässt zugleich verblasste Farben wieder erstrahlen. Nach ungefähr einer viertel Stunde wird der Essig mit einem wassergetränkten Tuch auf die gleiche Weise entfernt.

Schmutzflecken beseitigen: Teppich reinigen mit Backpulver

Backpulver oder Natron eignen sich sehr gut, um Flecken aus dem Teppich zu entfernen. Dazu wird die unliebsame Stelle mit Backpulver bestreut und anschließend mit einer Bürste eingerieben. Nun benötigt man eine Sprühflasche, in die heißes Wasser gegeben wird. Dieses sprüht man gleichmäßig auf den Fleck auf. Das Ganze lässt man nun für einen längeren Zeitraum von 4 bis 5 Stunden einwirken, um schließlich mit dem Staubsauger alles gründlich abzusaugen.

Diese Methode sollte allerdings nicht bei Orientteppichen angewandt werden. Bei Naturfaser sollte man zuvor an einer unauffälligen Stelle testen, ob sich der Teppich auf die Art reinigen lässt.

Kerzenwachs aus dem Teppich spielend leicht beseitigen

Ist Kerzenwachs auf den Teppich getropft, heißt es erst einmal Ruhe bewahren. Das Wachs sollte nämlich vollständig getrocknet sein, bevor man sich an die Beseitigung macht. Mit einem Messer oder Löffel lassen sich zunächst die gröbsten Stücke entfernen.

Nun benötigt man etwas Löschpapier. Der Fleck wird mit dem Papier abgedeckt und mit einem Fön oder Bügeleisen erwärmt. Das Löschblatt saugt nun das flüssige Wachs auf. Das wiederholt man so lange, bis sich kein Wachs mehr im Teppich befindet. Ist immer noch etwas Farbe zu sehen, kann das vorsichtige Abtupfen mit Waschbenzin auch diese entfernen.

Teppich reinigen mit Hausmittel

 

Organische Flecken im Teppich mit Wasserstoffperoxid entfernen

Egal ob Saft, Limonade, Kaffee, Wein oder sogar Blut. All das lässt sich mit dem Hausmittel Wasserstoffperoxid vom Teppich beseitigen. Das Besondere an dieser Methode ist, dass die Fasern nicht beschädigt werden, der Fleck jedoch verschwindet. Dazu tupft man etwas von dem Mittel mit einem Lappen auf den Fleck. Währenddessen am besten Handschuhe tragen. Das Ganze nun trocknen lassen und anschließend ausbürsten.

Wichtig bei allen Flecken ist, dass man schnell sein muss. Denn je frischer der Fleck, desto besser lässt er sich beseitigen.

(Bildmaterial: Contemporary Rugs (mattwalker69/Flickr, CC BY-SA 2.0), Whispering Woods Fireplace ( ShellVacationsHospitality/Flickr, CC BY 2.0), Hotel Kursaal & Ausonia ROOM (Hotel Kursaal & Ausonia/Flickr, CC BY 2.0), Living Room (Rachel Hinman/Flickr, CC BY 2.0) )

veröffentlicht am 12.02.2015