Das Frühjahr ist vorbei und somit auch die wichtigsten Einrichtungsmessen, in denen die Hersteller ihre Frühlingskollektionen präsentierten. Retrodesign, üppiges Polster und intelligente Möbel – HausXXL hat rückblickend einmal die wichtigsten Wohntrends 2015 zusammengefasst.
Retro Remastered – Die Wiederauferstehung der Klassiker
Schon auf der imm cologne im Januar 2015 war es mehr als ersichtlich, dass zu den neuen Wohntrends Retrodesigns weiterhin nicht fehlen dürfen. Selten gab es so viele Reeditionen gleichzeitig zu sehen. Zahlreiche Hersteller haben alte Designklassiker wieder aufleben lassen und in ihr Sortiment aufgenommen.
So zeigte die französische Möbelmarke Ligne Roset mehrere Designs von Pierre Paulin. Darunter war ein Daybed aus Holz mit flexiblen Kissen, dessen Design er 1953 entwarf. Zudem waren ein kleiner Wandsekretär und fein verstrebte Regale von Paulin ausgestellt.
In der Serie „The Modern Line“ lebt das weiße, gradelinige Sofa der Designerin Greta M. Grossmann, die schwedisch-amerikanische Wurzeln besitzt, wieder auf. Das skandinavische Label Gubi hat den Designentwurf von 1949 neu für sich entdeckt.
Auch der Möbelhersteller Spectrum springt mit seinem Press Room Chair nach dem 1958er Design des Niederländers Gerrit Rietveld auf den Zug der Re-Editionen auf. Der kantige Entwurf mit einem Überzug aus Nubuk-Leder und den Armlehnen aus Nussbaum wurde ursprünglich für den Presseraum des Pariser UNESCO-Gebäudes entwickelt.
Handwerkliche Details gehören zum Wohntrend 2015
Wie schon in Köln bestechen auch die Möbel der Mailänder Möbelmesse vor allem mit einer sichtbar hohen Verarbeitungsqualität. So lassen sich immer wieder aufwendige Details, die von traditionellem Handwerk zeugen, an den Möbelstücken finden. Gewebtes und geflochtenes zeigt sich beispielsweise auf den Hockern und Stühlen von Flexform. Bei Poltrona Frau zeugen Lederschlaufen und aufwendige Stanzmuster vom handwerklichen Können.
Auch bei der Dekoration steht Kunsthandwerk ganz hoch im Kurs wie die Ambiente 2015 in Frankfurt bewiesen hat. Modernes, handgefertigtes Flechtwerk, Keramik und Porzellan gab es bei verschiedensten Designern zusehen. Der besondere Reiz liegt vor allem darin, dass althergebrachte Techniken modern interpretiert werden, um ihnen einen neuen und zeitgemäßen Look zu verpassen.
Mehr Gemütlichkeit mit üppigen Polstern
Sofas und Sessel dürfen wieder gemütlich sein. Weg vom lederdominierten Industrie-Look und weg vom 70er-Jahre Plastik-Retro! Samt, Fell und andere weiche Stoffe dürfen wieder auf die Liegelandschaften aufgezogen werden. Je üppiger die Polsterung dabei ausfällt, umso besser.
Geschwungene Formen und Lehnen wie beim italienischen Möbelhersteller Baxter erinnern dabei an die opulenten Zeiten der 20er Jahre oder das glamouröse Hollywood als Humphrey Bogart und Bette Davis zu Stars wurden.
Die neue Gemütlichkeit besteht jedoch nicht nur aus Opulenz. Sie kann auch niedlich sein wie man an den verspielten dänischen Designs von Normann Copenhagen oder Softline erkennen kann.
Einrichtung 2015 – Smarte Möbel halten Einzug
Ob die Living Kitchen oder die imm cologne – die letzten Messen haben gezeigt, dass die intelligente Vernetzung von Geräten (Internet der Dinge) auch nicht bei den Möbeln halt macht. Seien es in das Sofa integrierte Bewegungsmelder, die automatisch das indirekte LED-Licht einschalten. Oder seien es in die Möbel installierte Ladestationen für sein Smartphone oder Tablet.
Die Spectral TV-Möbel sind beispielsweise geschlossene Systeme, in denen man seine gesamte Unterhaltungselektronik (TV, Soundsystem) so unterbringen kann, dass sie einfach zu steuern und dabei so gut wie unsichtbar sind.
Der größte Fortschritt bei der Vernetzung von Einrichtungsgegenständen zeigt sich vor allem bei den Küchen. Intelligente Kühlschränke, Öfen oder Dunstabzugshauben, die einfach per Smartphone-App zu bedienen sind, sind kaum noch wegzudenken.
(Bildmaterial v.o.n.u.: © Spectrum, © Gubi, © Ligne Roset, © Messe Frankfurt Exhibiton GmbH / Valentin, © Normann Copenhagen (Onkel). © Spectral (Ameno))