Linoleum war im Jahr 1860 eine geniale Erfindung des englischen Chemikers Frederick Walton. Heute dient das Material qualifizierten Bodenlegern, die zum Verlegen die Hilfsmittel Klebstoffe und Spachtelmasse nutzen. Linoleum gilt als nachhaltig, umweltfreundlich sowie ausgesprochen pflegeleicht. Als äußerst strapazierfähiger Bodenbelag wird es deshalb immer beliebter, weil es unter anderem einen optimalen Schutz des Fußbodens garantiert.
Die Vorteile von Linoleumfußböden
Früher war alles anders. Bei Linoleum-Fußböden herrschten weitgehend triste und biedere Farbtöne vor. Das hat sich in den heutigen Zeiten geändert. Passend zu den verschiedenen Einrichtungsstilen lassen sich Dekore und Farbgebungen ideal an die gewünschten Gegebenheiten anpassen. Auch die Materialien haben sich mittlerweile geändert. Allerdings verschwand Linoleum in den 1950er Jahren mit dem Aufkommen des wesentlich günstigeren PVCs in der Versenkung, erfuhr seine Neugeburt in den 1980er Jahren mit der beginnenden Umweltproblematik.
Nachgelegt hat der Werkstoff auch in Bezug auf das Umweltbewusstsein. Mit seiner Kompostierbarkeit trifft es den Zeitgeist, um ein erneutes Comeback zu bestreiten. Vom Vorgänger ist so gut wie nichts geblieben, das Material wird ökologisch nur noch mit Holzmehl aus kontrolliertem Anbau tropischer Hölzer hergestellt, auf Schwermetalle wird gänzlich verzichtet. Dafür ist modernes Linoleum biologisch abbaubar, erfüllt also strenge Umweltnormen.
Rollware oder doch lieber die Klick-Variante?
Wer die Wahl hat, hat bekanntlich auch die Qual der Entscheidung zwischen einer sogenannten Klick-Variante oder der Verlegung als Rollware. Auf jeden Fall aber sollten Sie beim Bodenbelag stets auf Qualität setzen. Böden gibt es unter anderem als Meterware, als Fliesen oder in Dielenoptik.
Die Verlegearbeiten eines Linoleum-Bodens folgen einem vorgegebenen Ablauf. Entscheiden Sie sich beispielsweise für die Klick-Variante, muss zunächst eine sogenannte Holzfaserträgerplatte auf dem Boden angebracht werden. Als Tritt- und Schallschutz folgt dann eine Korkschicht, bevor die Elemente, ähnlich wie beim Verlegen von Parkett, zusammengesteckt werden können. Zuvor ist das Linoleum schwimmend aufzubringen. Abschließend muss das Material nur noch versiegelt werden, um das Eindringen von Feuchtigkeit auszuschließen. Für den Abschluss der Ränder eigenen sich am besten entsprechende Kantenabschlussleisten, die ebenfalls aus dem Fachhandel stammen.
Ohne diese Maßnahmen würde das Material wellig werden oder sich verziehen. Selbst Hobbyhandwerker dürften sich mit dem Verlegen eines Linoleum-Fußbodens nicht allzu schwertun.
Auch der Pflegebedarf hält sich heute weitgehend in Grenzen. Durch die Beschichtung muss das früher übliche Nachwachsen des Bodens nur noch in Ausnahmefällen durchgeführt werden. Und auch das Reinigen ist mit einem nebelfeuchten Aufwischen in aller Regel erledigt, wobei Fachhändler auch spezielle Linoleumreiniger anbieten.
Linoleum vs. PVC
PVC ist nach wie vor beliebt. Zumal es günstig ist, dazu noch pflegeleicht und einfach zu verlegen. Nur die heute immer wichtiger werdende Umweltbilanz spricht gegen das Material PVC. Während der Hauptbestandteil von PVC Kunststoffe sind, gilt es nach diversen Tests und bedingt durch enthaltende Weichmacher als gesundheitsschädlich.
Linoleum hingegen ist zwar etwas teurer, hat aber die ansonsten die Nase vorn, wenn es um Gesundheits-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsmerkmale geht. Der Gewinn für ein hervorragendes Wohnklima, in Verbindung mit einer langen Haltbarkeit, rechtfertigt jedoch die höheren Ausgaben.
Moderne Architektur führt zu einem weiteren Pro für Linoleum
Die lange Vorteilsliste von Linoleum überzeugt selbst die große Schar moderner Architekten mit einem Hang zum früheren Bauhaus-Stil. Immer öfter entscheiden sie sich beim Bau von Wohnhäusern für Bodenbeläge aus Linoleum, setzen dabei auf ein einfarbiges Material in leuchtenden oder außergewöhnlichen Farben. Einig sind sich sowohl Bauherren als auch Bodenexperten: Linoleum adelt jeden Raum eines Hauses und bleibt dabei stets authentisch.